Viele Fans von Cannabinoiden fragen sich, ob das neue Molekül THCP tatsächlich stärker ist als das kaum bekannte THCO. Die Antwort hängt von Bindungsaffinität, Dosierung und individuellen Faktoren ab - wir zeigen dir, was die Wissenschaft sagt und worauf du achten solltest.
Wichtige Fakten auf einen Blick
- THCP bindet etwa 30‑ bis 40‑mal stärker an den CB1‑Rezeptor als Delta‑9‑THC.
- THCO ist ein oxidiertes Derivat von THC, das in Laboren leicht herzustellen ist, aber eine geringere Psychoaktivität besitzt.
- Im direkten Vergleich ist THCP etwa 5‑ bis 10‑mal potenter als THCO, je nach Testsystem.
- Empfohlene Anfangsdosis für THCP liegt bei 0,1mg, für THCO bei 1‑2mg.
- Beide Stoffe sind in den meisten europäischen Ländern rechtlich nicht eindeutig geregelt.
Was ist THCP?
THCP ist ein natürlich vorkommendes Cannabinoid, das erstmals 2019 in Cannabis‑Blüten entdeckt wurde. Es besitzt eine sieb‑kantige Alkylkette, was zu einer deutlich höheren Affinität zum CB1‑Rezeptor führt. Die chemische Formel lautet C25H40O2 und das Molekül ist strukturell dem bekannten Delta‑9‑THC ähnlich, jedoch mit einer längeren Seitenkette.
Was ist THCO?
THCO ist ein synthetisches Derivat von THC, das durch Oxidation entsteht. Es wird häufig in Laboren als Ausgangsstoff für weitere Cannabinoid‑Synthesen verwendet. Die chemische Struktur enthält eine Ketogruppe, wodurch das Molekül weniger an den CB1‑Rezeptor bindet und damit eine mildere psychoaktive Wirkung zeigt.

CB1‑Rezeptor und Endocannabinoid‑System
Der CB1‑Rezeptor ist ein G‑Protein‑gekoppelter Rezeptor, der im zentralen Nervensystem weit verbreitet ist. Er ist das Kernstück des Endocannabinoid‑Systems, das Schmerz, Stimmung und Appetit reguliert. Wenn ein Cannabinoid an diesen Rezeptor bindet, löst es eine Kaskade von Signalen aus, die das „High“ erzeugen.
Das Endocannabinoid‑System (ECS) ist ein körpereigenes Netzwerk aus Rezeptoren, Endocannabinoiden und Enzymen, das die Homöostase unterstützt. THCP und THCO interagieren beide mit dem ECS, unterscheiden sich jedoch stark in ihrer Bindungsstärke.
Potenzvergleich - THCP vs. THCO
Parameter | THCP | THCO |
---|---|---|
Bindungsaffinität zu CB1 | 30‑‑40× höher als THC | ca. 0,5× von THC |
Geschätzte relative Potenz (vs. THC) | 5‑‑10× stärker | 0,3‑‑0,6× stärker |
Typische Anfangsdosis (oral) | 0,1mg | 1‑2mg |
Wirkungsdauer | 4‑6Stunden | 2‑3Stunden |
Bekannte Nebenwirkungen | \nIntensiver psychischer Effekt, erhöhter Herzschlag | Leichte Schläfrigkeit, geringere Psychoaktivität |
Die Zahlen stammen aus In‑Vitro‑Binding‑Assays und Tierstudien, die von Universitäten in den USA und Europa veröffentlicht wurden. Obwohl exakte Werte beim Menschen noch fehlen, geben die Daten einen guten Anhaltspunkt.

Dosierung und Wirkung
Bei Dosierung ist die Menge des Wirkstoffs entscheidend, um die gewünschte Wirkung zu erreichen, ohne unangenehme Nebenwirkungen zu riskieren. Für THCP empfehlen Experten, mit 0,1mg zu beginnen und bei Bedarf schrittweise zu erhöhen. THCO wirkt bereits bei 1mg spürbar, sodass hier ein etwas höherer Ausgangswert sinnvoll ist.
Die subjektive Wirkung von THCP wird oft als „intensiver, voller“ beschrieben, während THCO eher ein „leichtes, entspannendes“ Gefühl liefert. Beide können die Stimmung heben, aber THCP kann bei empfindlichen Personen Angst auslösen, wenn die Dosis zu hoch ist.
Sicherheit, Nebenwirkungen und Legalität
Wie bei jedem potenten Cannabinoid ist Vorsicht geboten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen erhöhter Puls, Mundtrockenheit und in Einzelfällen Paranoia. Bei Überdosierung kann THCP zu starkem Angstgefühl und Schwindel führen.
Rechtlich gesehen befinden sich sowohl THCP als auch THCO in einer Grauzone. In Österreich gelten sie nicht explizit als illegale Substanzen, solange sie nicht aus Cannabis‑Blüten extrahiert werden. Dennoch können sich Gesetze ändern, also immer aktuelle lokale Vorschriften prüfen.
Ein weiterer Aspekt ist die Reinheit. Produkte aus dem grauen Markt können Verunreinigungen enthalten, die das Risiko erhöhen. Idealerweise nur von Laboren mit COA (Certificate of Analysis) kaufen.

Fazit
Kurz gesagt: THCP ist im Vergleich zu THCO deutlich stärker - etwa das Fünf‑ bis Zehnfache, wenn man die Bindungsaffinität und die frühesten Dosierungserfahrungen berücksichtigt. Für Einsteiger empfiehlt sich ein vorsichtiger Start mit 0,1mg THCP, während THCO bereits bei 1mg wirksam ist.
Beide Moleküle bieten spannende Optionen für medizinische und Freizeit‑Anwendungen, doch THCP verlangt mehr Respekt wegen seiner potenten Wirkung. Bleib immer informiert, prüfe das Labor‑zertifikat und halte dich an die lokalen Rechtslagen.
Häufig gestellte Fragen
Wie stark ist THCP im Vergleich zu klassischem THC?
THCP bindet etwa 30‑‑40‑mal stärker an den CB1‑Rezeptor als Delta‑9‑THC, was einer subjektiven Potenz von etwa 5‑‑10‑mal entspricht.
Ist THCO legal in Österreich?
THCO befindet sich derzeit nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz, wird aber häufig als neuartiges psychoaktives Produkt eingestuft. Es ist ratsam, die aktuelle Rechtslage zu prüfen.
Welche Dosis von THCP ist sicher für Anfänger?
Ein Startwert von 0,1mg oral gilt als sicher. Nach 2Stunden kann die Dosis, falls nötig, um maximal 0,2mg erhöht werden.
Welche Nebenwirkungen können bei THCP auftreten?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören erhöhter Herzschlag, Mundtrockenheit, Schwindel und bei zu hoher Dosis Angst oder Paranoia.
Wie lange hält die Wirkung von THCP?
Die Wirkung setzt nach etwa 30‑45Minuten ein und kann 4‑6Stunden anhalten, abhängig von Dosis und individuellem Stoffwechsel.