Hanföl und die Nieren: Ist die Sorge berechtigt?

Hanföl und die Nieren: Ist die Sorge berechtigt?
6 Mai 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Ständig hört man neue Sachen über Hanföl und CBD – mal ist es ein Wundermittel, dann wieder gibt’s Sorgen. Viele Leute fragen sich: Könnte Hanföl den Nieren schaden? Vor allem, wenn man eh schon gesundheitliche Baustellen hat, will man sicher gehen, dass man seinem Körper nicht aus Versehen etwas Schlechtes tut.

Bevor irgendwelche Ängste aufkommen: Es gibt keinen Beweis, dass Hanföl bei gesunden Menschen die Nieren direkt angreift. Bei bekannter Nierenerkrankung sollte man aber genauer hinschauen, weil jede Substanz anders verarbeitet wird, sobald Organe angeschlagen sind. Gerade für Leute, die eh schon viele Medikamente einnehmen, können sich unerwartete Wechselwirkungen ergeben. Die gängigsten Tipps? Immer mit dem Arzt abklären und auf Qualität achten – Billigprodukte haben oft Zusätze, die keiner braucht.

Was ist Hanföl eigentlich?

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gepresst, und das ist etwas anderes als CBD-Öl. Die Samen enthalten kein THC, machen nicht high und sind ganz legal. Das Öl schmeckt leicht nussig und hat einen guten Ruf wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe.

Viele bringen Hanföl mit CBD in Verbindung. Wichtig: Nicht jedes Hanföl enthält wirklich viel CBD, meistens sogar kaum. Das klassische Hanföl ist eher ein Nahrungsmittel, das du wie Leinöl über den Salat geben kannst. CBD-Öl dagegen wird aus den Blättern und Blüten extrahiert, hat also eine ganz andere Zusammensetzung.

Was steckt drin? Jede Menge Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im perfekten Verhältnis, dazu Vitamin E, Magnesium und wertvolle Pflanzenstoffe. Es gibt sogar Studien, die darauf hinweisen, dass diese Fettsäuren helfen, das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen.

Nährwert (pro 100ml) Menge
Energie 900 kcal
Omega-3-Fettsäuren ca. 17g
Omega-6-Fettsäuren ca. 55g
Vitamin E ca. 80mg

Veganer und Vegetarier greifen gerne zu Hanföl, weil es eine gute Alternative zu Fischöl-Kapseln ist. Gesunde Ernährung, und das ohne künstliche Zusätze, ist für viele ein echter Vorteil.

  • Hanföl ist kein Wundermittel und ersetzt keine ausgewogene Ernährung.
  • Es enthält kein THC und ist deshalb für den Alltag geeignet.
  • Für spezielle CBD-Effekte brauchst du ein extra gekennzeichnetes CBD-Produkt.

Bei all dem Hype: Hanföl hat einen festen Platz in der modernen Küche und viele schätzen es genau deshalb – weil es unkompliziert, vielseitig und legal ist.

Wie wirken CBD-Produkte im Körper?

Wenn wir von CBD oder Hanföl sprechen, meinen wir einen Stoff, der direkt mit unserem sogenannten Endocannabinoid-System (ECS) zusammenarbeitet. Dieses System sorgt im Körper dafür, dass alles ein bisschen im Gleichgewicht bleibt – unter anderem Stimmung, Schlaf, Schmerzempfinden und sogar das Immunsystem.

CBD dockt an bestimmte Rezeptoren im ganzen Körper an. Das klingt nach Wissenschaftskram, macht aber eigentlich Sinn: Der Körper hat von Natur aus eh schon Rezeptoren für solche Stoffe, weil er eigene Cannabinoide herstellt. Hanföl, vor allem das mit CBD-Anteil, kann sich an die gleichen Stellen heften und so Einfluss auf viele Abläufe nehmen.

Was besonders interessant ist: Im Gegensatz zu THC (dem berauschenden Stoff aus der Hanfpflanze) wirkt CBD nicht „high“ machend und verändert auch nicht die Wahrnehmung. Viele berichten, dass sie sich durch ein paar Tropfen ruhiger fühlen oder besser einschlafen. Gleichzeitig gibt’s Hinweise, dass CBD entzündungshemmend wirkt – was mancher Arzt auch nutzt, etwa bei Gelenkbeschwerden oder Hautproblemen.

Die Verarbeitung von Hanföl mit CBD läuft meist über die Leber. Hier werden die Wirkstoffe abgebaut und kommen dann über den Blutkreislauf dahin, wo sie gebraucht werden. Deshalb ist es wichtig, bei bestimmten Medikamenten aufmerksam zu sein, denn Wechselwirkungen können auftreten – zum Beispiel, wenn ein Mittel auch über die Leber abgebaut wird.

  • CBD beeinflusst keine Rezeptoren, die fürs „High“-Gefühl zuständig sind.
  • Für die meisten Anwender sind Nebenwirkungen mild, wenn überhaupt – Müdigkeit, trockener Mund oder leichter Schwindel können vorkommen.
  • Wer mehrere Medikamente nimmt, sollte mit dem Arzt sprechen, bevor er Hanföl nutzt.

Ein paar Zahlen gefällig? In einer klinischen Studie mit rund 100 Menschen, die chronische Schmerzen hatten, gaben über 60 Prozent an, dass sie mit CBD eine Besserung der Lebensqualität gespürt haben – ohne ernste Nebenwirkungen. Natürlich ist das keine Garantie, aber es zeigt schon, dass Hanföl bei vielen tatsächlich etwas im Körper bewirkt und dabei meist verträglich bleibt.

Studienlage: Gibt es Risiken für die Nieren?

Die wichtigste Frage zuerst: Gibt es Belege, dass Hanföl oder CBD die Nieren direkt schädigen? Bisher sieht’s ruhig aus. Die Wissenschaft hat zwar einige kleine Studien und Erfahrungsberichte, aber nichts deutet auf einen klaren Zusammenhang zwischen Hanföl und Nierenschäden bei gesunden Menschen hin. Was aber auffällt: Viele der bekannten Studien nehmen eher den ganzen Körper ins Visier oder schauen gezielt auf Epilepsie-Patienten, die sehr hohe Mengen CBD bekommen.

Die bisherigen Untersuchungen drehen sich hauptsächlich um folgende Fragen:

  • Wie verarbeitet der Körper, speziell über die Nieren, Hanföl/CBD?
  • Könnte es in Kombination mit anderen Medikamenten unerwartete Nebenwirkungen geben?

Bisherige Ergebnisse deuten darauf hin, dass gesunde Nieren mit normalen Mengen Hanföl locker klarkommen. Ein kleiner Überblick aus einigen Studien, die in den letzten Jahren rausgekommen sind:

StudieTeilnehmerCBD-DosisErgebnis
Epilepsie-Studie (2017, New England Journal of Medicine)120 Epilepsie-Patientenbis zu 20 mg/kg/TagKeine Hinweise auf Nierenschäden, aber leichte Veränderungen bei Leberwerten
Review (2020, Journal of Clinical Medicine)Meta-Analyseverschiedene DosierungenKeine direkte Nierentoxizität nachgewiesen

Interessant wird’s bei Vorerkrankungen. Wärst du ohnehin von Nierenproblemen betroffen oder würdest viele Medikamente nehmen, sollte man besser nicht einfach loslegen. Denn die Niere filtert ja allerlei Stoffe heraus, und wenn die eh schon am Anschlag läuft, kann alles Mögliche den Dreh rausbringen—auch CBD oder Hanföl. Gerade bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion gibt es noch zu wenige zuverlässige Daten, um komplett Entwarnung zu geben.

Übrigens: Falls jemand bei CBD-Nutzung Nebenwirkungen wie starke Müdigkeit, Schwindel oder ungewöhnliche Wassereinlagerungen bemerkt, heißt’s besser sofort Rücksprache mit dem Arzt. Solche Zeichen können auf eine gestörte Nierenfunktion hinweisen – auch wenn der Zusammenhang nicht eindeutig belegt ist.

Tipps für Menschen mit Nierenproblemen

Tipps für Menschen mit Nierenproblemen

Wer Probleme mit den Nieren hat, sollte mit Hanföl und CBD besonders vorsichtig umgehen. Die Nieren sind dafür zuständig, Stoffe aus dem Blut zu filtern. Ist die Filterfunktion eingeschränkt, kann es vorkommen, dass bestimmte Stoffe länger im Körper bleiben oder gar nicht richtig ausgeschieden werden. Das gilt auch für Inhaltsstoffe aus Hanföl, aber auch für eventuelle Rückstände oder Zusätze im Produkt.

Ganz wichtig: Immer erst mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin reden, bevor man Hanföl ausprobiert. Das gilt doppelt, wenn bereits Medikamente im Spiel sind, weil sich die Wirkung gegenseitig beeinflussen kann. Zum Beispiel können manche Medikamente für Blutdruck, Diabetes oder Schmerzen noch stärker oder schwächer wirken, wenn man zusätzlich CBD einnimmt.

  • Arzt aufsuchen und Einnahme abklären. Keine Experimente auf eigene Faust.
  • Sehr niedrig dosieren und langsam steigern, falls überhaupt empfohlen.
  • Auf Nebenwirkungen oder ungewöhnliche Symptome wie Schwellungen, Müdigkeit oder Übelkeit achten.
  • Nur Produkte aus seriösen Quellen nehmen, am besten mit Laborzertifikat.
  • Auf die Inhaltsstoffe achten: Je weniger Zusätze, desto besser für die Nieren.
  • Regelmäßig Kontrollen beim Arzt, um sicherzugehen, dass die Nieren nicht plötzlich schlechter arbeiten.

Auch wenn es keine riesige Flut an Studien gibt: In einer kleinen Untersuchung von 2022 wurde berichtet, dass Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen nach Einnahme von CBD keine starken Verschlechterungen zeigten. Trotzdem, das ersetzt keine ärztliche Kontrolle und ist kein Freifahrtschein.

Maßnahme Empfehlung
Regelmäßige Bluttests Alle 3-6 Monate durchführen lassen
Kombinierte Einnahme mit anderen Medikamenten Nur unter ärztlicher Aufsicht
Produktqualität Auf unabhängige Tests/Zertifikate achten

Kurz gesagt: Mit CBD und Hanföl lässt sich auch bei Nierenerkrankungen nicht alles pauschal verbieten, aber man sollte doppelt kritisch und umsichtig sein.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Wenn du Hanföl oder CBD-Produkte kaufst, gibt’s ein paar Sachen, die dir echt Geld, Nerven und sogar Ärger mit deiner Gesundheit sparen können. Viele denken, Hauptsache draufsteht „CBD“ oder „Hanföl“, dann passt das schon – aber genau da lauern die größten Fallen.

  • Bio-Qualität: Greif am besten zu Produkten, die aus Bio-Hanf hergestellt sind. Da landen garantiert weniger Pestizide, Schwermetalle oder andere Chemikalien mit in der Flasche.
  • Labor-Analyse: Hersteller, die was auf sich halten, veröffentlichen Analysen von unabhängigen Laboren. Da steht dann klar, wie viel CBD oder andere Inhaltsstoffe wirklich im Produkt stecken und ob alles frei von Schadstoffen ist. Fehlen solche Angaben? Finger weg.
  • Klare Inhaltsstoffangabe: Gute Produkte listen auf, was drin ist – nicht einfach nur „Hanföl“, sondern auch wie viel Milligramm CBD enthalten sind. Alles andere ist wie Lotto spielen.
  • THC-Gehalt: In Deutschland darf das Öl höchstens 0,2 % THC enthalten. Steht mehr drauf oder sowas ist gar nicht ersichtlich, kann Ärger drohen (und ein unsicheres Produkt sowieso).
  • Hersteller-Transparenz: Wer nichts zu verbergen hat, gibt Infos zu Anbau, Produktion und eventuellen Zertifikaten raus. Bei Billiganbietern ist das meistens nicht der Fall.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Gutes Hanföl oder CBD-Öl ist nicht super günstig – gerade bei Online-Schnäppchen für 5 € solltest du skeptisch werden. Qualität und Sicherheit haben ihren Preis.

Laut einer Analyse von ÖKO-TEST fanden sich 2023 bei Produkten aus dem Discounter häufiger synthetische Zusätze oder unklare Dosierungen. Bei spezialisierten Shops schneiden die Produkte meistens besser ab – aber selbst da immer Misstrauen, wenn Infos fehlen.

FaktorWarum wichtig?
Bio-ZertifikatSchützt vor Schadstoffen und Chemie im Öl
Unabhängige LabortestsSichert echte Zahlen zu CBD- und THC-Gehalt
Deutliche DosierungsangabeVermeidet Überdosierung oder zu schwache Wirkung
Klarer HerstellerhinweisZeigt, wer wirklich dahinter steckt

Noch ein Tipp: Wenn du Medikamente nimmst oder mit den Nieren Probleme hast, ist Beratung beim Arzt oder Apotheker der sicherste Weg. Lass lieber einmal mehr checken, ob das Wunschprodukt für dich passt.

Fazit: Hanföl und die Nieren – was heißt das jetzt?

Kurz gesagt: Wenn du gesunde Nieren hast, brauchst du dir beim Thema Hanföl keine großen Sorgen machen. Laut aktuellem Wissensstand greifen die Inhaltsstoffe im CBD-Öl die Nieren nicht direkt an. Die meisten Menschen vertragen Hanföl ohne Probleme – selbst bei längerer Einnahme gibt es keine belegten Fälle von nierenspezifischen Nebenwirkungen.

Bist du aber auf bestimmte Medikamente angewiesen oder hast eine chronische Nierenerkrankung, sieht das schon anders aus. Hier kann schon ein scheinbar harmloses Öl Wechselwirkungen verursachen oder dem Körper zusetzen, weil die Nieren nicht mehr richtig filtern. Die meisten Ärzte raten: Immer vorab Rücksprache halten, besonders bei chronischen Krankheiten oder wenn du mehrere Arzneimittel nimmst.

Worauf solltest du achten, wenn du trotzdem Hanföl probieren willst?

  • Nur hochwertige Produkte verwenden – keine No-Name-Öle, sondern Produkte mit Prüfzeichen und zertifizierter Herkunft
  • Dosis niedrig halten und langsam steigern
  • Auf Veränderungen im Körper achten: Wassereinlagerungen, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schmerzen sofort ernst nehmen
  • Regelmäßig Blutwerte checken lassen, falls du es länger nutzt oder gesundheitlich vorbelastet bist

Ein kurzer Blick auf aktuelle Zahlen zeigt: In Deutschland greifen laut einer Umfrage des Hanfverbands inzwischen rund 1,5 Millionen Erwachsene zu CBD-Produkten – und die Anzahl der gemeldeten Nebenwirkungen im Bezug auf die Nieren liegt bei nahezu null.

Unterm Strich: Hanföl ist für die meisten ungefährlich, aber mit echten Nierenproblemen sollte man immer einen Check beim Arzt machen. Lieber einmal zu viel nachfragen als später böse Überraschungen erleben.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.

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