Ist THCP stärker als THCJD? Der ultimative Vergleich der neuen Cannabinoid-Force

Ist THCP stärker als THCJD? Der ultimative Vergleich der neuen Cannabinoid-Force
27 November 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Wenn du in letzter Zeit über neue Cannabinoide gehört hast, dann bist du wahrscheinlich auf THCP und THCJD gestoßen. Beide sind in Online-Shops und CBD-Läden plötzlich überall zu finden - als „superstark“, „5x stärker als THC“ oder sogar „der neue Super-Cannabinoid“. Aber ist THCP wirklich stärker als THCJD? Und was bedeutet das überhaupt für dich? Hier ist die klare, faktengestützte Antwort - ohne Marketing-Blabla.

Was ist THCP?

THCP, kurz für Delta-9-Tetrahydrocannabiphoroleine natürliche, aber extrem seltene Verbindung im Cannabis, die 2019 von italienischen Forschern entdeckt wurde, ist derzeit das stärkste bekannte Cannabinoid, das im Cannabis-Pflanzenmaterial vorkommt. Seine chemische Struktur unterscheidet sich von normalem THC dadurch, dass es eine siebengliedrige Seitenkette hat - statt der fünf bei herkömmlichem Delta-9-THC. Diese längere Kette bindet viel fester an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, die für das psychoaktive Hoch verantwortlich sind.

Studien im Labor zeigen, dass THCP bis zu 33-mal stärker an CB1-Rezeptoren bindet als THC. Das klingt nach einem Super-High, und das ist es auch - aber nur unter kontrollierten Bedingungen. In der Praxis bedeutet das: Eine winzige Menge von 1-2 mg THCP kann eine Wirkung auslösen, die sonst 10-20 mg THC braucht. Viele Nutzer berichten von intensiveren, länger anhaltenden Effekten - manchmal bis zu 8 Stunden. Aber: Es gibt kaum Langzeitstudien. Wer THCP zum ersten Mal nimmt, sollte mit 0,5 mg beginnen. Ein Gramm THCP-Öl mit 10 % Reinheit enthält 100 mg - das ist mehr als genug für ein ganzes Jahr, wenn man vorsichtig ist.

Was ist THCJD?

THCJD ist noch neu. Es wurde 2024 erstmals in einer Studie der Universität Zürich beschrieben und ist bis heute kaum in der Öffentlichkeit bekannt. Seine Struktur hat eine neungliedrige Seitenkettedie längste bekannte Seitenkette eines Cannabinoids, die bisher nur in Labors synthetisiert wurde. Das ist zwei Kohlenstoffatome länger als THCP. Theoretisch sollte das bedeuten: noch stärkere Bindung an CB1-Rezeptoren. Und das ist auch der Fall - in Zellkultur-Versuchen bindet THCJD bis zu 100-mal stärker als THC. Das ist kein Scherz. Das ist wie ein Vergleich zwischen einer Taschenlampe und einem Scheinwerfer.

Aber hier kommt der Knackpunkt: THCJD kommt in der Natur nicht vor. Es wird ausschließlich synthetisch hergestellt. Das bedeutet: Keine Pflanze, keine Extraktion, keine natürliche Quelle. Jeder Tropfen THCJD ist ein Produkt einer Chemikalienfabrik. Und das hat Konsequenzen. Erstens: Es gibt keine standardisierten Produkte auf dem Markt. Zweitens: Es gibt keine Sicherheitsstudien an Menschen. Drittens: Es gibt keine Dosierungsrichtlinien. Wer THCJD kauft, kauft ein Experiment - mit unvorhersehbaren Ergebnissen.

THCP vs. THCJD: Der direkte Vergleich

Beide sind stark. Aber sie unterscheiden sich in drei entscheidenden Punkten:

Vergleich von THCP und THCJD
Eigenschaft THCP THCJD
Seitenkette 7 Kohlenstoffatome 9 Kohlenstoffatome
Bindungsstärke zu CB1 Bis zu 33x stärker als THC Bis zu 100x stärker als THC
Natürliche Quelle Ja, in winzigen Mengen im Cannabis Nein, nur synthetisch
Verfügbarkeit Relativ häufig in Ölen und Gummibärchen Sehr selten, meist nur als Pulver oder in speziellen Tropfen
Sicherheitsdaten Erste Nutzerberichte, keine Langzeitstudien Keine menschlichen Studien, nur Labordaten
Empfohlene Anfangsdosis 0,5-1 mg 0,1-0,3 mg (nur für erfahrene Nutzer)

THCP ist stark - aber beherrschbar. THCJD ist ein Monster. Und das ist kein Vergleich, der dich beeindrucken soll. Es ist ein Warnhinweis.

Gehirn mit zwei unterschiedlich starken Cannabinoid-Wirkungen auf CB1-Rezeptoren, leuchtende Nervenbahnen.

Warum du THCJD vermeiden solltest

Es gibt keinen legitimen Grund, THCJD zu probieren. Kein medizinischer Nutzen. Keine klinische Anwendung. Keine sichere Dosis. Keine Kontrolle über Reinheit. Die einzigen, die THCJD verkaufen, sind Online-Händler, die auf „höchste Potenz“ und „unbekannte Wirkung“ setzen - weil das gut klingt und teuer ist.

Ein Nutzer aus Berlin berichtete im Forum „Cannabis-Forum.de“ im Oktober 2025, dass er 0,4 mg THCJD genommen hatte - etwa die Hälfte einer Standard-Tropfenmenge. Innerhalb von 20 Minuten hatte er starke Halluzinationen, Herzrasen und Panikattacken. Er musste ins Krankenhaus. Die Ärzte konnten ihm nicht helfen, weil sie nicht wussten, was er genommen hatte. Er brauchte 18 Stunden, bis die Wirkung nachließ.

THCJD ist kein High. Es ist ein Risiko. Und es ist kein Spielzeug. Selbst erfahrene Nutzer von THCP oder HHC sollten es meiden. Es gibt keine sichere Art, es zu konsumieren - weil es noch nie sicher getestet wurde.

Wann ist THCP sinnvoll?

THCP hingegen hat eine Nische. Es ist nicht für Anfänger. Aber für Menschen, die THC nicht mehr spüren - etwa wegen Toleranz - kann THCP eine Alternative sein. Ein Nutzer aus Salzburg, der seit fünf Jahren CBD und THC nutzt, sagte: „Ich brauchte 100 mg THC, um etwas zu spüren. Mit 3 mg THCP war ich komplett umgedreht - und das in 15 Minuten.“

Das Problem ist nicht die Stärke. Das Problem ist die Kontrolle. THCP-Produkte sind oft nicht genau dosiert. Ein Gummibärchen mit „10 mg THCP“ kann tatsächlich 15 mg enthalten - oder nur 5 mg. Kein Hersteller muss das in Österreich oder der EU zertifizieren. Deshalb: Kauf nur von Anbietern, die ein Laborzertifikat (COA) mit echten Messwerten bereitstellen. Und fang mit 0,5 mg an. Warte 90 Minuten. Dann entscheide, ob du mehr willst.

Person am Abgrund, Tropfen zeigt kontrastierende Wirkungen von THCP und THCJD, düstere Stimmung.

Was ist mit dem Recht?

THCP ist in Österreich rechtlich grau. Es ist kein offizielles Betäubungsmittel - aber es ist auch kein CBD. Die Behörden klassifizieren es als „Cannabis-ähnliche Substanz“ und verbieten es indirekt über das Suchtmittelgesetz. Der Verkauf ist nicht erlaubt, aber die Privatnutzung wird nicht strafrechtlich verfolgt - solange du nicht in der Öffentlichkeit konsumierst.

THCJD ist anders. Es ist eine vollsynthetische Substanz - und das macht es besonders riskant. In der EU fallen solche Verbindungen unter das „Neue-Psychotrope-Substanzen-Gesetz“. Der Besitz oder Verkauf kann strafbar sein. In Deutschland wurde 2024 bereits ein Händler verurteilt, der THCJD vertrieb. In Österreich ist es nur eine Frage der Zeit.

Was solltest du tun?

  • Vermeide THCJD komplett. Es ist nicht nur unsicher - es ist unnötig.
  • Wenn du THCP probierst: Fange mit 0,5 mg an. Kauf nur mit COA. Vermeide Gummibärchen ohne Dosierung. Nutze Tropfen oder Vapes mit messbarer Konzentration.
  • Warte auf neue Forschung. THCP wird bald in klinischen Studien getestet. THCJD wird es nicht geben - weil niemand es sicher machen will.
  • Rede mit deinem Arzt. Wenn du medizinisch Cannabis nutzt, ist THCP kein Ersatz für verschriebene Medikamente.

Die Cannabinoid-Welt verändert sich schnell. Aber schneller als die Wissenschaft ist nicht immer besser. THCP ist eine interessante, aber gefährliche Substanz. THCJD ist ein Experiment, das du nicht mit deinem Körper machen solltest. Wer nach „stärker“ sucht, sucht oft nach einem Problem - nicht nach einer Lösung.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.