Was ist der volle Name von THCP? Alle Fakten zur starken Cannabinoid-Verbindung

Was ist der volle Name von THCP? Alle Fakten zur starken Cannabinoid-Verbindung
30 Dezember 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Wenn du schon mal von THCP gehört hast, dann weißt du wahrscheinlich, dass es etwas mit Cannabis zu tun hat. Aber was genau ist THCP? Und vor allem: Was steht hinter diesem kryptischen Kürzel? Der volle Name von THCP ist Tetrahydrocannabiphorol. Das klingt kompliziert, ist aber eigentlich nur eine präzise wissenschaftliche Bezeichnung für eine der stärksten natürlichen Cannabinoid-Verbindungen, die heute bekannt sind.

Was bedeutet Tetrahydrocannabiphorol?

Der Name ist kein Zufall. Jeder Teil sagt etwas über die chemische Struktur aus. Tetrahydro bedeutet, dass vier Wasserstoffatome mehr als im Grundmolekül vorhanden sind - ein Hinweis auf die gesättigte Struktur. Cannabi verweist auf die Herkunft aus der Cannabispflanze. Und phorol ist der entscheidende Teil: Es beschreibt eine längere Seitenkette als bei normalem THC. Während THC eine 5-Kohlenstoff-Seitenkette hat, hat THCP sieben. Diese zwei zusätzlichen Kohlenstoffatome machen den Unterschied.

Diese längere Kette ermöglicht es THCP, viel enger an die CB1-Rezeptoren im Gehirn zu binden - die gleichen Rezeptoren, die THC aktiviert. Studien aus dem Jahr 2019, veröffentlicht im Scientific Reports, haben gezeigt, dass THCP bis zu 33-mal stärker an diese Rezeptoren bindet als THC. Das bedeutet: Selbst kleine Mengen können eine viel intensivere Wirkung haben.

Wie entdeckte man THCP?

THCP wurde erst 2019 von einem italienischen Forscherteam an der Universität Modena und Reggio Emilia entdeckt. Bevor das passierte, dachte man, THC sei das stärkste natürliche Cannabinoid in der Pflanze. Doch als die Wissenschaftler neue Cannabinoid-Varianten in einer italienischen Cannabis-Sorte analysierten, stießen sie auf eine Substanz, die nicht auf den bekannten Listen stand. Mit Hilfe von Massenspektrometrie und Kernresonanz-Spektroskopie konnten sie die Struktur entschlüsseln - und fanden THCP.

Die Entdeckung war ein Schock für die Cannabinoide-Forschung. Plötzlich war klar: Die Wirkung von Cannabis könnte nicht nur von THC abhängen, sondern auch von seltenen Verbindungen wie THCP, die bisher übersehen wurden. Diese Erkenntnis verändert, wie wir die Wirkung von Cannabis-Produkten verstehen - besonders bei Ölen, Blüten oder Extrakt-Produkten, die als „high-potency“ beworben werden.

THCP vs THC: Was ist der Unterschied?

THC ist das bekannteste Cannabinoid. Es ist verantwortlich für das typische Rauschgefühl, das viele mit Cannabis verbinden. THCP ist ähnlich, aber nicht gleich. Beide binden an dieselben Rezeptoren, aber THCP macht es viel effizienter.

Ein Vergleich:

Vergleich von THC und THCP
Merkmale THC THCP
Chemische Seitenkette 5 Kohlenstoffatome 7 Kohlenstoffatome
Bindungsstärke an CB1-Rezeptor 1x (Referenz) 33x stärker
Natürliche Häufigkeit in Pflanzen Hoch (bis zu 30%) Extrem selten (unter 0,1%)
Typische Wirkung Euphorie, Entspannung, Appetitsteigerung Intensivere Euphorie, länger anhaltende Wirkung, stärkere Sedierung
Rechtlicher Status in Österreich Verboten als berauschende Substanz Verboten - gilt als THC-Analogon

Die größte Herausforderung bei THCP ist seine Seltenheit. In der Natur kommt es nur in winzigen Spuren vor - oft weniger als 0,1 % im Trockengewicht der Pflanze. Das macht es schwer, es aus Cannabis zu extrahieren. Die meisten THCP-Produkte auf dem Markt heute sind daher synthetisch hergestellt - und das wirft Fragen zur Sicherheit und Kontrolle auf.

Forscher in einem italienischen Labor entdecken THCP mit Spektrometrie-Technologie

Wie wirkt THCP im Körper?

Die Wirkung von THCP ähnelt der von THC, nur viel stärker und länger. Nutzer berichten von intensiveren Euphoriegefühlen, tieferer Entspannung und manchmal auch von stärkerer Sedierung - bis hin zu körperlicher Lähmung bei hohen Dosen. Einige beschreiben es als „überwältigend“, andere als „fast psychedelisch“.

Die Dauer der Wirkung ist ebenfalls länger. Während THC-Effekte nach 2-4 Stunden nachlassen, kann THCP bis zu 6-8 Stunden anhalten. Das liegt an der chemischen Stabilität der längeren Seitenkette, die den Abbau im Körper verlangsamt.

Wichtig: Es gibt keine sicheren Dosierungsrichtlinien. Was bei THC als „leicht“ gilt, kann bei THCP bereits überwältigend sein. Viele Nutzer berichten von unerwartet starken Reaktionen - Schwindel, Übelkeit, Angstzustände oder sogar vorübergehende Verwirrung - besonders wenn sie THCP zum ersten Mal ausprobieren.

Wo findet man THCP heute?

THCP ist nicht in herkömmlichen Cannabis-Blüten zu finden. Es wird in der Regel als synthetischer Extrakt in Ölen, Vape-Kartuschen, Edibles oder als Spray verkauft. Viele Produkte werben mit „hochpotent“, „Ultra-Strong“ oder „Premium Cannabinoid“. Doch hier liegt das Problem: Die meisten dieser Produkte enthalten keine natürlichen Mengen von THCP, sondern synthetisch hergestellte Versionen, deren Reinheit und Sicherheit oft nicht geprüft wird.

In Österreich ist THCP seit 2022 offiziell als berauschende Substanz verboten - genauso wie THC und HHC. Der Verkauf, die Herstellung oder der Besitz von THCP ist strafbar. Dennoch ist es online oder über unregulierte Anbieter leicht erhältlich. Viele Verbraucher wissen nicht, dass sie THCP konsumieren, weil es oft als „CBD-Produkt“ oder „legaler High“ beworben wird.

Verbotene THCP-Produkte in einem dunklen Ladenfenster mit verstecktem Warnzeichen

Warum ist THCP umstritten?

THCP ist nicht nur stark - es ist auch unerforscht. Es gibt kaum Langzeitstudien über seine Auswirkungen auf Herz, Gehirn oder psychische Gesundheit. Die meisten Daten stammen aus Laborversuchen an Tieren oder aus Fallberichten von Nutzern.

Einige Ärzte warnen vor dem Risiko von Psychosen oder Angststörungen bei anfälligen Personen. Besonders bei Jugendlichen oder Menschen mit Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen könnte THCP gefährlich sein. Die fehlende Regulierung macht es noch schlimmer: Keine Etikettierung, keine Dosierungskontrolle, keine Qualitätskontrolle.

Ein weiterer Punkt: THCP wird oft als „neues CBD“ verkauft. Das ist irreführend. CBD hat keine berauschende Wirkung. THCP hat sie - und zwar eine sehr starke. Wer nach Entspannung sucht, sollte sich von THCP fernhalten.

Was ist die Zukunft von THCP?

Wissenschaftler arbeiten daran, THCP für medizinische Zwecke zu nutzen - etwa bei chronischen Schmerzen, Übelkeit oder Appetitverlust. Aber das ist noch weit entfernt. Bis dahin bleibt es ein Risiko, das von vielen als Spielzeug missverstanden wird.

Die Cannabis-Industrie versucht, THCP zu kommerzialisieren. Doch ohne klare Regeln und Sicherheitsstandards wird es zu mehr Notfällen kommen. In den USA und Europa gibt es bereits Fälle von Krankenhausaufenthalten nach dem Konsum von THCP-haltigen Vapes.

Die Wahrheit ist einfach: THCP ist kein Spielzeug. Es ist eine chemische Verbindung mit einer Wirkung, die fast doppelt so stark ist wie THC - und die kaum jemand versteht. Wer es ausprobiert, tut das auf eigene Gefahr.

Was sollte man über THCP wissen?

Wenn du THCP erwähnst, dann weißt du jetzt: Es ist Tetrahydrocannabiphorol - ein natürliches, aber extrem seltenes Cannabinoid mit einer 7-Kohlenstoff-Seitenkette. Es bindet 33-mal stärker an CB1-Rezeptoren als THC. Es ist in der Natur kaum vorhanden. Die meisten Produkte sind synthetisch. Es ist in Österreich verboten. Und es ist gefährlich, wenn man keine Ahnung von Dosierung oder Herkunft hat.

Wenn du nach Entspannung oder Linderung suchst, gibt es sicherere Wege: CBD, HHC (mit Vorsicht), oder medizinische Behandlungen unter Aufsicht. THCP ist kein Weg dorthin. Es ist ein Sprung ins Ungewisse - mit einem hohen Preis.

Ist THCP legal in Österreich?

Nein, THCP ist in Österreich nicht legal. Es gilt als berauschende Substanz und ist seit 2022 gemäß dem Suchtmittelgesetz verboten. Der Verkauf, die Herstellung oder der Besitz ist strafbar, unabhängig davon, ob es synthetisch oder natürlich hergestellt wurde.

Kann man THCP in normalen Cannabis-Blüten finden?

Theoretisch ja, aber praktisch nein. THCP kommt in der Natur nur in extrem geringen Mengen vor - meist unter 0,1 % des Trockengewichts. Selbst in starken Sorten ist es so selten, dass es nicht nachweisbar ist, ohne spezielle Labortechnik. Alle Produkte, die THCP enthalten, sind daher synthetisch hergestellt.

Wie stark ist THCP im Vergleich zu THC?

THCP bindet bis zu 33-mal stärker an die CB1-Rezeptoren im Gehirn als THC. Das bedeutet: Eine Menge THCP, die kleiner ist als ein Reiskorn, kann eine Wirkung haben, die dem Doppelten oder Dreifachen von THC entspricht. Selbst erfahrene Nutzer können dadurch überwältigt werden.

Hat THCP medizinische Vorteile?

Möglicherweise. Laborstudien deuten darauf hin, dass THCP bei starken Schmerzen, Übelkeit oder Appetitmangel wirken könnte - ähnlich wie THC, aber effizienter. Doch bislang gibt es keine klinischen Studien am Menschen. Es gibt keine zugelassenen Medikamente mit THCP. Derzeit ist es kein medizinisches Produkt, sondern ein Risiko.

Warum wird THCP oft als „CBD“ verkauft?

Weil es eine geschäftliche Täuschung ist. CBD ist legal und nicht berauschend. THCP ist beides - illegal und stark berauschend. Einige Anbieter nutzen diese Verwechslung, um THCP als „legales CBD-Produkt“ zu vermarkten. Das ist irreführend und gefährlich. Wer THCP kauft, bekommt kein CBD - sondern eine viel stärkere Substanz, die er nicht versteht.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.