Ist HHC in Österreich verboten? Aktuelle Rechtslage 2025

Ist HHC in Österreich verboten? Aktuelle Rechtslage 2025
15 November 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Wenn du in Österreich HHC kaufen oder verwenden möchtest, dann willst du sicher wissen: Ist es legal oder nicht? Die Antwort ist nicht einfach, denn HHC liegt in einer grauen Zone zwischen legalen CBD-Produkten und verbotenen THC-Substanzen. Seit 2024 hat sich die Lage in Österreich deutlich verschärft - und viele Händler und Konsumenten haben das noch nicht verstanden.

Was ist HHC überhaupt?

HHC steht für Hexahydrocannabinol. Es ist ein synthetisch hergestelltes Cannabinoid, das chemisch ähnlich wie THC wirkt, aber nicht direkt aus der Cannabispflanze stammt. Es entsteht durch eine chemische Umwandlung von CBD oder THC - meist durch Hydrierung. Das bedeutet: Es ist kein natürliches Cannabinoid, aber es bindet an dieselben Rezeptoren im Gehirn wie THC. Die Wirkung ist ähnlich: Entspannung, leichtes Hochgefühl, manchmal auch leichte Halluzinationen. Die Dauer ist etwas kürzer als bei THC, aber die Intensität kann ähnlich stark sein.

Im Gegensatz zu THC ist HHC nicht direkt in der Cannabispflanze enthalten. Das nutzten viele Anbieter in den letzten Jahren, um Produkte zu verkaufen, die „nicht illegal“ sein sollten. Aber das ist eine falsche Annahme.

Die rechtliche Lage in Österreich 2025

In Österreich ist die gesetzliche Grundlage für Cannabinoide das Suchtmittelgesetz (SMG). Dort sind alle THC-Isomere und deren Derivate seit 2023 explizit als verbotene Substanzen aufgeführt. HHC wird nicht namentlich erwähnt - aber das ist kein Freibrief.

Das Bundesamt für Suchtmittel (BAS) hat im Januar 2024 eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht: „Alle synthetisch oder halbsynthetisch hergestellten Cannabinoide, die eine psychoaktive Wirkung entfalten und strukturell mit THC verwandt sind, fallen unter das Suchtmittelgesetz.“ Das schließt HHC, THCP, THC-O und viele andere neuartige Cannabinoide ein.

Das bedeutet: HHC ist in Österreich rechtlich gesehen verboten, auch wenn es nicht explizit im Gesetz steht. Die Behörden wenden die sogenannte „Analogie-Regel“ an: Wenn eine Substanz dieselbe Wirkung hat wie ein verbotener Stoff und chemisch ähnlich ist, gilt sie als verboten - unabhängig vom Namen.

Was passiert, wenn du HHC besitzt oder verkaufst?

Der Besitz von HHC ist eine Ordnungswidrigkeit - nicht automatisch eine Straftat. Aber das ändert sich, wenn du es verkaufst, vertreibst oder in größeren Mengen besitzt.

  • Privater Besitz (kleine Mengen): Du kannst mit einer Geldstrafe zwischen 100 und 500 Euro rechnen. Die Polizei nimmt die Substanz in der Regel ein, aber es kommt selten zu einer strafrechtlichen Verfolgung.
  • Verkauf oder Gewerbe: Hier wird es ernst. Wer HHC verkauft, verstößt gegen das Suchtmittelgesetz. Das ist eine Straftat und kann mit Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren bestraft werden.
  • Import aus dem Ausland: Wenn du HHC aus der Schweiz, Deutschland oder den Niederlanden bestellst, wird die Sendung bei der Zollbehörde beschlagnahmt. Die Post oder DHL meldet solche Pakete automatisch an die Polizei.

Im Jahr 2024 wurden in Österreich über 1.200 Fälle von HHC-Besitz oder -Vertrieb registriert. Die meisten betrafen Online-Händler, die über Instagram oder Telegram verkaufen. Diese Geschäfte werden gezielt überwacht - und viele wurden bereits geschlossen.

Warum ist HHC trotzdem noch im Handel?

Du siehst HHC immer noch in Läden oder Online-Shops - das ist kein Zufall. Viele Anbieter nutzen die Lücke zwischen Gesetz und Durchsetzung. Sie behaupten, HHC sei „nicht THC“ und daher legal. Manche verkaufen es sogar als „CBD-Produkt“ - was komplett falsch ist, denn HHC hat keine CBD-Wirkung.

Einige Händler in Salzburg, Wien oder Graz haben sich auf „HHC-Kapseln“ oder „HHC-E-Liquids“ spezialisiert. Sie verkaufen sie mit dem Hinweis: „Für Forschungszwecke“ oder „Nicht zum Konsum“. Das ist ein rechtlicher Trick - aber die Behörden erkennen ihn als Täuschung.

Im Juni 2025 hat das Bundesgerichtshof in Wien entschieden: „Die Verwendung des Hinweises ‚nicht zum Konsum‘ entbindet nicht von der Verantwortung, wenn die Substanz eindeutig als psychoaktives Mittel vermarktet wird.“ Das Urteil gilt als Präzedenzfall und hat die Rechtslage weiter verschärft.

Waage mit legaler CBD-Flasche auf einer Seite und verbotener HHC-Kapsel auf der anderen

Was ist mit CBD-Produkten mit HHC?

Einige Anbieter mischen HHC mit CBD-Öl und verkaufen es als „CBD+HHC“-Mischung. Das ist besonders riskant. CBD ist in Österreich legal - solange der THC-Gehalt unter 0,3 % liegt. Aber HHC ist kein CBD. Wenn ein Produkt HHC enthält, ist es automatisch illegal - egal wie viel CBD darin ist.

Ein Test des Gesundheitsministeriums im März 2025 zeigte: Von 47 getesteten „CBD-Ölen“ mit HHC-Zusatz enthielten alle mehr als 10 % HHC. Keines war legal. Die meisten Produkte enthielten sogar noch weitere unerlaubte Cannabinoide wie THCP oder Delta-8-THC.

Was solltest du tun, wenn du HHC hast?

Wenn du HHC zu Hause hast - und es nicht verkaufst - dann ist die beste Strategie: Entsorge es sicher und ohne Aufsehen. Gib es nicht weiter, verwende es nicht, und lass dich nicht von Händlern überzeugen, dass es „sicher“ sei.

Wenn du es in einer Apotheke oder einem CBD-Laden gekauft hast, kannst du dich an die Behörden wenden - anonym. Die Behörden freuen sich über Hinweise auf illegale Händler. Du kannst dich an das Bundesamt für Suchtmittel wenden: www.bas.gv.at (keine Links im Text, nur als Hinweis).

Wenn du HHC für medizinische Zwecke nutzen wolltest: Es gibt keine zugelassenen HHC-Medikamente in Österreich. Weder in der Schweiz noch in Deutschland. Die einzigen legalen Cannabinoid-Medikamente sind Sativex (THC+CBD) und Dronabinol - und die sind verschreibungspflichtig.

Alternativen zu HHC in Österreich

Wenn du eine milde, entspannende Wirkung suchst, gibt es legale Alternativen:

  • CBD-Öl (unter 0,3 % THC): Legal, gut verträglich, keine psychoaktive Wirkung.
  • CBN (Cannabinol): Ein natürliches Cannabinoid, das eher schläfrig macht. Legal, wenn es aus legaler Cannabis-Extraktion stammt.
  • Delta-8-THC: Wichtig: Auch das ist in Österreich seit 2024 verboten - es ist kein Ausweg.
  • Terpene und Kräuter: Lavendel, Baldrian, Kamille oder Kava-Kava haben beruhigende Effekte - ohne rechtliche Risiken.

Vermeide Produkte mit „neuen Cannabinoiden“. Die Liste der verbotenen Substanzen wächst monatlich. Was heute legal scheint, ist morgen verboten.

Dunkle Straße in Graz mit geheimem HHC-Handel und Polizeiauto im Hintergrund

Wie erkenne ich illegale HHC-Produkte?

So erkennst du HHC in Produkten:

  • Die Zutatenliste enthält „HHC“, „Hexahydrocannabinol“ oder „HHC-O“.
  • Der Verkaufstext spricht von „mildem High“, „THC-ähnlich“ oder „legaler Ersatz“.
  • Das Produkt wird online über Instagram, Telegram oder Shopee verkauft.
  • Es gibt keine Herstelleradresse, keine Zertifikate oder keine Laboranalysen.

Ein echtes CBD-Produkt hat immer einen Laborbericht (Certificate of Analysis - CoA) mit genauen Werten für CBD, THC und andere Cannabinoide. Wenn du keinen CoA findest - lass es liegen.

Frequently Asked Questions

Ist HHC in Österreich legal, wenn es aus Hanf stammt?

Nein. Ob HHC aus Hanf oder synthetisch hergestellt wird, spielt keine Rolle. Die rechtliche Bewertung basiert auf der Wirkung und der chemischen Struktur, nicht auf der Herkunft. Selbst wenn es aus legaler Hanfextraktion stammt, ist HHC als psychoaktives Derivat verboten.

Kann ich HHC aus der Schweiz nach Österreich bringen?

Nein. Der Transport von HHC über die Grenze ist ein Verstoß gegen das österreichische Suchtmittelgesetz. Selbst kleine Mengen für den Eigenbedarf werden beschlagnahmt. Die Zollbehörden scannen Pakete automatisch und melden Verdachtsfälle an die Polizei.

Wird HHC in einer Drogenkontrolle nachgewiesen?

Ja. Die standardmäßigen Drogentests in Österreich prüfen auf THC-Metaboliten. HHC wird nicht direkt erkannt - aber es wird in der Analyse als „unbekanntes Cannabinoid“ identifiziert. Das führt zu weiteren Untersuchungen und kann als Beweis für den Besitz einer verbotenen Substanz gewertet werden.

Gibt es Ausnahmen für medizinische Zwecke?

Nein. In Österreich gibt es keine zugelassenen HHC-Medikamente. Weder für chronische Schmerzen, noch für Schlafstörungen oder Angststörungen. Alle Versuche, HHC als Medizin zu vermarkten, wurden von der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) abgelehnt.

Was passiert, wenn ich HHC im Auto habe?

Wenn die Polizei HHC im Auto findet, wird es als Beweismittel sichergestellt. Du wirst zur Befragung gebeten. Bei geringen Mengen und ohne Verkaufsabsicht wird meist eine Geldstrafe verhängt. Bei wiederholten Vorfällen oder in Verbindung mit Fahren unter Einfluss kann es zu Fahrverbot oder strafrechtlicher Verfolgung kommen.

Was kommt als Nächstes?

Die österreichische Regierung plant für 2026 eine umfassende Reform des Suchtmittelgesetzes. Dabei soll die Liste der verbotenen Cannabinoide noch einmal erweitert werden - inklusive neuer synthetischer Substanzen wie HHC-O, THC-P und andere. Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Lage in den nächsten Jahren lockert.

Wenn du auf sichere Weise eine Wirkung wie von THC suchst, dann bleib bei legalen Alternativen. CBD, CBN oder natürliche Kräuter bieten eine sichere und gesetzlich zulässige Option. HHC ist kein Spiel. Es ist eine verbotene Substanz - und der Preis dafür ist nicht nur rechtlich, sondern auch gesundheitlich hoch.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.