Spürst du einen Buzz von CBD? Wirkung, Dosis & Recht (2025)

Spürst du einen Buzz von CBD? Wirkung, Dosis & Recht (2025)
9 September 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare
  • CBD macht nicht high wie THC, kann aber subtil beruhigen, lockern oder müde machen - je nach Dosis, Produkt und dir.
  • Biphasisch: niedrig kann wach/klar wirken, höher eher dämpfend/sedierend.
  • Full Spectrum kann Spuren THC enthalten - minimaler „Buzz“ möglich; Isolat hat das nicht.
  • Sicher testen: klein starten (5-10 mg), 2-3 Stunden warten, Wirkung protokollieren, nicht fahren beim Erstversuch.
  • AT/DE/CH: Recht und THC-Grenzen unterscheiden sich; bei Verkehr immer vorsichtig, weil Tests auf THC gehen, nicht auf CBD.

Was du realistisch von CBD fühlst - und was nicht

Die kurze, ehrliche Antwort: Die meisten spüren von CBD keinen „Rausch“ und auch keinen klassischen „Buzz“ wie nach THC. Was viele aber merken, ist ein leiser Effekt - weniger inneres Rauschen, ein gelöster Körper, leichterer Schlaf oder ruhigere Gedanken. Manche fühlen gar nichts. Beides kann normal sein.

Warum ist das so? THC bindet an CB1-Rezeptoren im Gehirn und erzeugt Euphorie, veränderte Wahrnehmung und diesen bekannten High-Effekt. CBD bindet dort kaum. Es moduliert indirekt das Endocannabinoid-System, bremst über Serotonin- und TRP-Kanäle, hemmt Enzyme wie FAAH und dämpft damit überaktive Stresssignale. Ergebnis: eher Ausgleich statt Kick.

Heißt das, du spürst nie etwas? Nicht ganz. CBD hat eine biphasische Kurve: kleine Dosen können dich fokussierter und balancierter machen; höhere Dosen wirken eher entspannend, körperlich schwerer, teils schläfrig. Wer sensibel ist, beschreibt manchmal ein leises Kribbeln, warme Schwere in den Schultern oder sanfte Ruhe im Kopf. Das ist kein Rausch im juristischen Sinn.

Der große Irrtum dreht sich um die Frage: macht CBD high? Rein CBD, also Isolat, nein. Bei „Full Spectrum“ sieht’s anders aus: Da sind natürliche Hanfbestandteile drin, inklusive Terpene und Spuren von THC. EU-weit dürfen Nutzhanfsorten bis 0,3% THC enthalten (Anbau). Im Endprodukt sollen nur Spuren landen. Praktisch kann das bei hohen Mengen oder sehr THC-sensiblen Menschen eine leicht merkbare Weichheit produzieren. Mit einem THC-Rausch hat das nichts zu tun, ist aber das, was manche als „Buzz“ bezeichnen.

Was die Forschung sagt: Die WHO (Critical Review Report on Cannabidiol, 2018) sieht CBD als sicher und nicht-berauschend. Klinische Daten aus der Epilepsietherapie mit hochdosiertem CBD (Epidiolex) zeigen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Durchfall und Appetitveränderungen, aber keine THC-typische Intoxikation. Eine Praxisstudie (Shannon et al., 2019) berichtete bei Angst/Schlaf über Verbesserungen, jedoch ohne „High“.

Warum spürt Person A viel und Person B gar nichts? Faktoren: Körpergewicht, Leberenzyme (CYP450), Ernährung (Fettaufnahme erhöht Bioverfügbarkeit), Tageszeit, Form (Öl vs. Gummis vs. Vape), Produktqualität, Erwartung (Placebo/Nocebo), und ob du Koffein oder Alkohol mischst. Auch Terpene (z. B. Myrcen, Limonen) können das Gefühl beeinflussen - Myrcen eher „chillig“, Limonen etwas klarer.

Produktformen unterscheiden sich stark in Tempo und Gefühl:

Form Startdosis (mg CBD) Onset Dauer Buzz-Wahrscheinlichkeit Hinweise
Sublingual (Öl unter die Zunge) 10-20 mg 15-45 Min. 3-6 Std. Niedrig Gute Steuerbarkeit; Fettmahlzeit verstärkt Wirkung leicht.
Oral (Kapseln/Gummis) 20-30 mg 60-120 Min. 4-8 Std. Niedrig-Mittel (bei Full Spectrum) Stärkerer First-Pass-Effekt; gleichmäßiger Verlauf, aber spät.
Vape (CBD-Extrakt) 5-10 mg 1-5 Min. 1-3 Std. Niedrig-Mittel (bei THC-Spuren) Schnell und gut dosierbar; nicht für alle Lungen geeignet.
Topisch (Balsam/Creme) nach Bedarf 15-30 Min. 1-3 Std. Sehr niedrig Lokal; keine spürbare Kopfwirkung erwartet.

Kurzer Reality-Check: Wenn du ein klares „Kribbeln“ im Kopf, Lachflashs, veränderte Wahrnehmung oder Heißhunger spürst, ist fast sicher THC im Spiel - entweder wegen Full-Spectrum-Spuren, einer hohen Dosis oder einer Fehlkennzeichnung. Seriöse Hersteller legen Analysenzertifikate (CoA) bei, wo THC als „nd“ (nicht nachweisbar) oder in Spuren auftaucht.

Was du vermeiden willst: zu schnell zu hoch dosieren. Ein häufiger Anfängerfehler sind 50-100 mg „auf Verdacht“. Das Ergebnis ist oft: bleierne Müdigkeit, schwerer Kopf, flaues Gefühl. Nicht gefährlich, aber unpraktisch. Genießt du Kaffee? Dann teste CBD eher am Nachmittag oder Abend - die Kombination kann bei sensiblen Menschen nervös machen.

So testest du es: Dosis, Timing, Protokoll

So testest du es: Dosis, Timing, Protokoll

Wenn du wissen willst, ob CBD bei dir einen Buzz erzeugt, brauchst du kein Labor, nur einen Plan. Ziel: sicher, sauber, nachvollziehbar.

Schritt-für-Schritt:

  1. Wähle die Form: Für den Ersttest ist sublinguales Öl ideal. Du dosierst präzise und spürst relativ schnell, ohne E-Zigarette.
  2. Check das Zertifikat: Achte auf „broad spectrum“ oder „Isolat“, wenn du keine THC-Spuren willst. Bei „Full Spectrum“ verstehst du: minimaler THC-Rest kann Gefühle leicht färben.
  3. Starte klein: 5-10 mg CBD, nüchtern oder nach einem leichten Snack mit etwas Fett (z. B. Joghurt, Nüsse).
  4. Warte 2-3 Stunden: Nicht nachlegen. Notiere: Stimmung, Körpergefühl, Fokus, Müdigkeit, Mundtrockenheit, Puls.
  5. Skaliere langsam: Tag 2-3: 15 mg. Tag 4-6: 20-25 mg. Stopp, sobald du deinen „Sweet Spot“ spürst (subtile Ruhe, nicht Schwere).
  6. Einmal pro Woche eine Pause: So erkennst du, ob der Effekt echt ist, keine Gewohnheit oder Tagesform.

Praktische Heuristiken:

  • Biphasisch denken: Unter 15 mg eher klar/fokussiert, 20-40 mg eher körperlich ruhig/müde. Das ist ein Richtwert, kein Gesetz.
  • Gewicht: ca. 0,2-0,3 mg/kg als Start (bei 70 kg: 14-21 mg) für spürbare, aber milde Effekte.
  • Timing: Für Schlaf eher 60-90 Min. vor dem Zubettgehen; für Tagesruhe 10-15 mg am Mittag.
  • Kombis: Mit L-Theanin (100-200 mg) wirkt CBD oft glatter. Mit Alkohol lieber nicht testen. Mit THC? Nur wenn du genau weißt, was du tust.

„Buzz“-Selbsttest (0-10):

  • 0-1: Nichts merklich.
  • 2-3: Leiser Frieden im Kopf, Schultern lockerer.
  • 4-5: Spürbar entspannt, minimal schwere Augenlider, Fokus okay.
  • 6-7: Müde, Sofa ruft. Autofahren lassen.
  • 8-10: Zu viel - Schläfrigkeit, flau. Reduziere Dosis nächstes Mal.

Checkliste „sicher testen“:

  • Erstversuch an einem freien Abend, ohne Auto.
  • Produkt mit CoA, klare mg-Angabe pro Tropfen/Kapsel.
  • Nur eine neue Variable pro Test (nicht gleichzeitig Kaffee weglassen und Dosis erhöhen).
  • Notiz-App offen: Dosis, Uhrzeit, Essen, Empfinden nach 30/60/120/180 Min.
  • Bei Medikamenten (z. B. SSRIs, Antiepileptika, Blutverdünner): Arzt/Apotheke fragen - CYP450-Interaktionen sind real.

Typische Fehlstarts und wie du sie vermeidest:

  • „Ich spüre nichts“ nach 30 Min. - Oral braucht länger; warte 2 Stunden. Oder teste sublingual.
  • „Ich werde sehr müde“ - Dosis zu hoch. Geh 30-50% runter oder nutze es abends.
  • „Ich werde nervös“ - Selten, aber möglich. Reduziere Dosis, wechsle auf Isolat, meide Koffein um die Einnahme.
  • „Morgens benommen“ - Timing zu spät oder Dosis zu hoch. 3-4 Stunden vor Schlafen ist ein guter Startpunkt.

Kaufentscheid kurz und knackig:

  • Isolat: Kein THC, kein Terpenprofil, klinisch sauber, wenig Geschmack, am berechenbarsten.
  • Broad Spectrum: Terpene und Begleitstoffe, aber ohne THC - guter Mittelweg.
  • Full Spectrum: Entourage-Effekt, minimal THC - kann runder wirken, aber birgt die kleine Chance auf „Buzz“ und THC-Nachweis.
FAQ, Risiken, Recht (AT/DE/CH) & Troubleshooting

FAQ, Risiken, Recht (AT/DE/CH) & Troubleshooting

FAQ - die häufigsten Nachfragen:

  • Gibt es einen echten „CBD-Buzz“? Meist nur als leise, körperliche Ruhe. Kein High, keine veränderte Wahrnehmung. Wenn es deutlich „weicher im Kopf“ wird, könnte das Produkt THC-Spuren haben.
  • Ist es sicher? Die WHO bewertet CBD als gut verträglich. Häufigste Nebenwirkungen: Müdigkeit, Durchfall, Appetitänderung, trockener Mund. Dosisabhängig.
  • Kann ich davon abhängig werden? Nein, CBD gilt nicht als suchterzeugend.
  • Darf ich danach Auto fahren? Rechtlich geht es um THC. CBD an sich ist nicht verboten, aber Full Spectrum kann THC-Spuren liefern. Beim Erstversuch lieber nicht fahren.
  • Wie lange bleibt CBD im Körper? Halbwertszeit grob 9-32 Stunden, je nach Form und Dosis. THC-Spuren können länger messbar sein als fühlbar.

Risiken und Interaktionen (ehrlich, ohne Drama):

  • Leberwerte: Hohe Dosen (v. a. >100 mg/Tag) können Leberenzyme beeinflussen. Wer Lebermedikamente nimmt oder Lebererkrankungen hat, klärt das ärztlich.
  • Blutverdünner (z. B. Warfarin), Antiepileptika (Clobazam), manche Antidepressiva: CBD kann über CYP450 Enzyme den Spiegel verändern. Fachperson fragen.
  • Schwangerschaft/Stillzeit: Keine klare Sicherheitslage. Better safe: verzichten.
  • Kinder/Jugendliche: Nur medizinisch indiziert und ärztlich begleitet.

Recht und Praxis 2025 - kurz by Region (keine Rechtsberatung):

  • Österreich: CBD als Nahrungsergänzung ist nicht zugelassen (Novel-Food-Thema). Viele Produkte werden als „Aroma“ verkauft („nicht zum Verzehr“). THC darf im Endprodukt nur in Spuren vorkommen. Verkehr: Tests zielen auf THC, nicht CBD. Fürs Fahren heißt das praktisch: Beim Ersttest und bei Full Spectrum verzichten.
  • Deutschland: CBD-Produkte sind verbreitet; bei Lebensmitteln gelten THC-Spurengrenzen. 2024 wurde Cannabisrecht reformiert, ändert aber nichts daran, dass Fahren unter THC-Einfluss tabu ist. CBD selbst ist nicht berauschend, aber Full Spectrum kann THC-Spuren liefern.
  • Schweiz: CBD ist legal, THC bis 1% im Produkt möglich. Klingt entspannt, ist es auch - aber fürs Führen von Fahrzeugen gilt ebenfalls: Kein Rausch. Hohe Full-Spectrum-Dosen könnten theoretisch THC-Tests triggern.

Glaubwürdige Quellen, die du nachschlagen kannst (ohne Links): WHO „Critical Review Report on Cannabidiol“ (2018), EMA-Unterlagen zu Cannabidiol (Epidiolex), Shannon et al. „Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A Large Case Series“ (2019), BfR-Empfehlungen zu THC in Lebensmitteln.

Troubleshooting - je nachdem, was bei dir passiert:

  • Ich spüre gar nichts: Erhöhe langsam über ein paar Tage (z. B. 10 → 15 → 20 mg). Wechsel von Isolat auf Broad Spectrum (ohne THC) für Entourage-Effekt. Prüfe, ob dein Produkt wirklich die angegebenen mg hat (CoA).
  • Ich werde zu müde: Dosierung reduzieren oder Tageszeit anpassen (nur abends). Nimm statt 20 mg 10-15 mg. Oder teile die Dosis auf: 10 mg Mittag, 10 mg Abend.
  • Ich fühle leichte Unruhe: Dosis senken, koffeinfreie Zeit rund um die Einnahme, andere Trägeröle probieren (MCT vs. Hanfsamenöl). Manche kommen mit Vaping besser klar (kleine Züge, schnelle Kontrolle), andere gar nicht.
  • Ich habe Kopfschmerzen/Magen: Mit Essen einnehmen, langsam steigern, Wasser trinken. Halten die Symptome an, Produkt wechseln oder pausieren.
  • Ich muss Auto fahren: Kein Erstversuch am Fahrtag. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nimm Isolat oder Broad Spectrum mit CoA „THC nicht nachweisbar“.

Entscheidungsbaum in Worten:

  • Willst du null Risiko auf THC? - Isolat.
  • Willst du „natürlicheres“ Profil ohne THC? - Broad Spectrum.
  • Willst du vollen Entourage-Effekt und akzeptierst minimales THC-Risiko? - Full Spectrum.
  • Willst du schnell prüfen, ob du etwas spürst? - Sublingual oder Vape (vorsichtig).
  • Willst du längere, glatte Wirkung? - Kapsel/Edible, aber Geduld für den Onset.

Mini-Checkliste vor dem Kauf:

  • CoA vorhanden? Batch-spezifisch?
  • THC-Angabe klar? (nd/Spuren/Prozent)
  • Saubere mg-Angabe pro Tropfen/Kapsel?
  • Trägeröl, Terpene, Allergene genannt?
  • Seriöse Herstellerangaben, realistische Versprechen (keine Wunderheilung)?

Wenn du nach ein paar Wochen immer noch denkst „kein Effekt“: Manchmal passt CBD schlicht nicht. Oder dein Ziel (z. B. akute Schmerzen) verlangt andere Strategien. Das ist okay. Du hast sauber getestet, weißt mehr über deinen Körper und kannst informiert entscheiden.

Nächste Schritte für verschiedene Typen:

  • Beginner mit Schlafthema: 10 mg sublingual 60-90 Min. vor dem Schlafen, 1 Woche testen, dann auf 15-20 mg erhöhen, wenn nötig.
  • Stress im Job, tagsüber klar bleiben: 5-10 mg am Vormittag, optional 5-10 mg am Nachmittag. Kein Erstversuch am Präsentationstag.
  • Sehr sensibel: Mikro-Dosen 2-5 mg, 3-4 Tage halten, dann +2-3 mg Schritte.
  • Sport: 10-20 mg 30-60 Min. nach Training für Regeneration; für Fokus vor dem Training eher 5-10 mg.
  • Medikation: Apotheke/Arzt involvieren, Wechselwirkungen checken, langsam titrieren, Protokoll führen.

Kurze Merksätze zum Mitnehmen:

  • Kein High, eher Ruhe.
  • Langsam steigern, Wirkung protokollieren.
  • Produkt wählen nach Ziel: Isolat, Broad, Full.
  • Mit Verkehr und Jobtests vorsichtig, Full Spectrum kann Spuren-THC tragen.
  • Wenn’s nicht passt, ist das auch eine Antwort - kein Zwang, weiterzuprobieren.
Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.