THCP Wirkung: Warum ist THCP so stark im Vergleich zu THC?

THCP Wirkung: Warum ist THCP so stark im Vergleich zu THC?
25 Juli 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Es gibt im Internet zahllose Legenden über außergewöhnlich starke Cannabisprodukte. Aber wenn das Gespräch auf THCP kommt, werden selbst erfahrene Nutzer aufmerksam. THCP hat plötzlich die Szene gewechselt – Forscher sprechen davon, das stärkste, bisher bekannte natürliche Cannabinoid gefunden zu haben. Geschichten über mikroskopisch kleine Dosierungen, die Nutzer quasi von den Socken hauen, machen neugierig: Was steckt dahinter? Wie kann ein Stoff, der THC chemisch so ähnlich ist, so viel intensiver wirken? Und gibt es einen Haken dabei?

Was genau ist THCP und woher kommt die enorme Stärke?

THCP wurde erstmals 2019 in Italien identifiziert, und zwar ganz zufällig. Italienische Forscher rund um Dr. Giuseppe Cannazza stießen bei einer Analyse von Cannabis auf dieses bis dahin unbekannte Molekül. Die vollständige chemische Bezeichnung, Tetrahydrocannabiphorol, klingt erstmal sperrig, erklärt aber auch schon einen Teil der Wirkung. THCP sieht THC zum Verwechseln ähnlich, aber ein Detail macht den Unterschied: Der Seitenarm in der Molekülstruktur. Während THC ein sechsgliedriges Kohlenstoff-Schwanzstück besitzt, hat THCP satte sieben. Klingt nach wenig? Ist es aber nicht.

Im Endocannabinoid-System unseres Körpers gibt es Rezeptoren (vor allem den CB1-Rezeptor), die wie Schlösser funktionieren, zu denen Cannabinoide wie THC oder THCP der passende Schlüssel sind. Je besser der Schlüssel passt, desto stärker ist die Wirkung. Und hier kommt der Clou: THCP bindet bis zu 33 Mal stärker an den CB1-Rezeptor als normales THC. Das wurde experimentell nachgewiesen. Filippo Citti, Co-Autor der bahnbrechenden Studie, formulierte es so:

„Wir waren erstaunt, wie stark THCP an CB1-Rezeptoren bindet. Das Molekül zeigte eine Affinität, die wir so bisher nicht kannten.“

Das erklärt, warum schon extrem kleine Mengen THCP eine so heftige Wirkung entfalten können. Wer die gleiche Menge wie bei THC konsumiert, riskiert unangenehme Nebenwirkungen und ein intensives, oft unkontrollierbares High.

Wie unterscheidet sich die THCP Wirkung von THC?

Auf dem Papier klingt THCP ziemlich kompromisslos: Es ist etwa 5 bis 10 Mal psychoaktiver als THC, sagen Laborstudien mit Mäusen. Im Alltag heißt das, dass Nutzer mit kleinsten Mengen (oft schon unter einem Milligramm!) dieselbe Wirkung wie mit weitaus mehr THC erreichen. Das sorgt schnell für Überraschungen – oft auch für negative. Viele Nutzer berichten nach dem Ausprobieren von THCP von einer schnell einschlagenden, besonders langanhaltenden und tiefergehenden Wirkung. Häufig beschreiben sie die Wirkung als körperlich intensiver, schwerer oder sogar überwältigend.

Typische Effekte sind:

  • Starke Entspannung bis hin zur "Couch-Lock"-Erfahrung
  • Verzerrte Wahrnehmung und ein besonders ausgeprägtes Körpergefühl
  • Sehr intensive Euphorie, aber auch Angstanfälle und Paranoia bei Überdosierung
  • Starke motorische Beeinträchtigungen
  • Längere Nachwirkung (teilweise über sechs Stunden)

Viele Nutzer haben ihr erstes THCP-Erlebnis unterschätzt und berichten im Internet von unangenehmen Trips. Wichtig ist: THCP ist nicht automatisch "besser", weil es stärker ist. Es ist schlicht anders – und die Dosis macht das Gift. Wer bereits mit THC an Grenzen stößt, sollte extrem vorsichtig sein.

Tatsächlich ist die Wirkung von THCP noch nicht ganz verstanden, weil es so neu ist. Sicher ist nur, dass es sehr fein dosiert werden muss und dass herkömmliche Erfahrungen mit Cannabis hier kaum helfen.

Was sagt die Wissenschaft zu THCP – und welche Risiken gibt es?

Was sagt die Wissenschaft zu THCP – und welche Risiken gibt es?

Bisher gibt es nur wenige Studien, die sich wirklich ausführlich mit THCP an Menschen beschäftigt haben. Die meisten Erkenntnisse stammen aus Tierversuchen oder Erfahrungsberichten. Die Forscher aus Florenz, welche THCP entdeckten, haben die Bindungsaffinität an den menschlichen CB1-Rezeptor mit Tabellen belegt und festgestellt:

CannabinoidBindungsaffinität (CB1)
THC1 (Referenzwert)
THCP~33

Das erklärt, warum bereits kleinste THCP-Dosen große Effekte haben. Aber Vorsicht: Die extrem starke Bindung kann auch Nebenwirkungen verstärken. Dazu zählen Unruhe, schneller Puls, Kreislaufprobleme und ein massiver "Overkill"-Effekt, wenn zu viel konsumiert wird. Außerdem weiß aktuell niemand, wie THCP langfristig auf das Gehirn wirkt oder mit anderen Medikamenten interagiert.

Ein weiteres Problem: Die Qualitätssicherung bei THCP-Produkten hinkt hinterher. Da THCP erst seit kurzem extrahiert und verkauft wird, gibt es kaum unabhängige Testlabore, die Reinheit oder Dosierung zuverlässig garantieren können. Im schlimmsten Fall landet ein Konsument bei 5 mg THCP und hat eine unerwartete Erfahrung, die ihn nicht mehr loslässt. Besonders bei E-Liquids oder Esswaren, die mit THCP angereichert werden, können Dosierungsfehler fatale Folgen haben.

Die Wissenschaft ist noch am Anfang – klar ist nur: Es braucht viel Vorsicht und gesunden Menschenverstand.

Tipps für den Umgang mit THCP und worauf du achten musst

Der wichtigste Rat: THCP ist kein Stoff für Anfänger oder den gelegentlichen Genuss. Wer sich trotzdem damit beschäftigen möchte, sollte sich unbedingt folgende Tipps zu Herzen nehmen:

  • Immer mit der absolut niedrigsten Dosis starten. Selbst 0,1 Milligramm können reichen.
  • Vorher gründlich über das Produkt informieren. Seriöse Hersteller geben genaue Mengen an.
  • Mit Freunden oder vertrauten Menschen ausprobieren – nie alleine.
  • Keine anderen Drogen, Medikamente oder Alkohol kombinieren.
  • Mindestens sechs Stunden einplanen, in denen du keine Verpflichtungen hast.
  • Ein sicheres Umfeld wählen – bekannte Umgebung, Rückzugsmöglichkeit.

Ein kleiner Bonus-Tipp aus der Community: Wer schon einmal mit Edibles auf die Nase gefallen ist, der sollte bei THCP noch zurückhaltender dosieren. Die Wirkung kann erst nach bis zu 2 Stunden richtig einsetzen – Nachlegen wird hier schnell zur Katastrophe. Geduld bringt Sicherheit!

Warum also ist THCP so stark? Die Antwort liegt in seiner einzigartigen chemischen Struktur und der extrem starken Bindung im menschlichen Körper. Wer THCP ausprobieren will, braucht Respekt vor dem Stoff – und einen klaren Kopf. Nur so wird aus Neugier kein Problem.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.