Wenn du dich in einem Laden für CBD-Produkte umsiehst, stößt du schnell auf zwei ähnliche Begriffe: CBD-Gummibärchen und Hanf-Gummibärchen. Sie sehen gleich aus, schmecken ähnlich und stehen oft nebeneinander im Regal. Aber sind sie wirklich das Gleiche? Die Antwort ist nein - und der Unterschied ist entscheidend, besonders wenn du weißt, was du suchst.
CBD-Gummibärchen enthalten konzentriertes Cannabidiol
CBD-Gummibärchen sind speziell so hergestellt, dass sie eine messbare Menge an Cannabidiol enthalten. Das ist der Wirkstoff, der für die beruhigende, entzündungshemmende und stressreduzierende Effekte bekannt ist. In Österreich und der EU muss CBD aus Hanf stammen, aber nicht jeder Hanf-Extrakt ist gleich. CBD-Gummibärchen verwenden meistens einen extrahierten Öl- oder Pulverextrakt, der reich an CBD ist und kaum Tetrahydrocannabinol (THC) enthält - maximal 0,2 %, wie es die Gesetze vorschreiben.
Ein typisches CBD-Gummibärchen enthält zwischen 10 und 25 Milligramm CBD pro Stück. Das ist kein Zufall: Hersteller berechnen die Dosis genau, damit du weißt, wie viel du zu dir nimmst. Wenn du CBD für Schlaf, Angst oder Muskelverspannungen nutzen willst, brauchst du diese Kontrolle. Du kannst die Wirkung abschätzen, weil du weißt, wie viel CBD du jeden Tag zu dir nimmst.
Hanf-Gummibärchen enthalten nur Spuren von CBD
Hanf-Gummibärchen hingegen sind meistens nur mit Hanföl oder Hanfsamenextrakt angereichert - nicht mit konzentriertem CBD. Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen, nicht aus den Blüten oder Blättern, wo die meisten Cannabinoide wie CBD enthalten sind. Das bedeutet: Hanf-Gummibärchen enthalten praktisch kein CBD. Sie haben vielleicht ein paar Mikrogramm pro Stück, aber das ist zu wenig, um eine physiologische Wirkung zu haben.
Warum gibt es diese Produkte dann? Weil sie als „natürlich“ oder „gesund“ vermarktet werden. Hanfsamen sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Vitaminen und Proteinen. Sie unterstützen die Haut, das Immunsystem und die Herzgesundheit - aber sie wirken nicht wie CBD. Wenn du ein Hanf-Gummibärchen isst, bekommst du keine beruhigende Wirkung, keine Linderung von Schmerzen, keine Entspannung durch Cannabidiol. Du bekommst einfach eine gesunde Snack-Option mit einem Hauch von Nussgeschmack.
Der entscheidende Unterschied: Wirkung vs. Nährwert
Stell dir das so vor: CBD-Gummibärchen sind wie ein Nahrungsergänzungsmittel mit einer klaren Wirkung. Hanf-Gummibärchen sind wie ein Müsliriegel mit Hanfsamen - nahrhaft, aber nicht therapeutisch.
Einige Hersteller nutzen die Verwirrung bewusst. Sie nennen ihr Produkt „Hanf-Gummibärchen“, obwohl es CBD enthält, um sich von der CBD-Regulierung zu distanzieren. Das ist legal, solange der CBD-Gehalt unter 0,2 % THC bleibt - aber es ist irreführend. Wenn du nach CBD suchst, schau auf die Zutatenliste. Steht dort „CBD-Extrakt“ oder „Cannabidiol“, dann ist es ein echtes CBD-Produkt. Steht nur „Hanföl“ oder „Hanfsamenöl“, dann ist es kein CBD-Produkt.
Ein echtes CBD-Gummibärchen hat oft einen detaillierten „Certificate of Analysis“ (CoA) auf der Website des Herstellers. Dort steht genau, wie viel CBD, THC und andere Cannabinoide im Produkt enthalten sind. Hanf-Gummibärchen haben so etwas selten - weil es nicht nötig ist. Sie enthalten ja keine messbare Menge an CBD.
Was passiert, wenn du Hanf-Gummibärchen für CBD hältst?
Viele Menschen kaufen Hanf-Gummibärchen, weil sie glauben, sie würden CBD bekommen - und sind dann enttäuscht. Sie essen drei oder vier Stück am Tag, erwarten Entspannung, aber spüren nichts. Das liegt nicht an ihrer Toleranz, sondern daran, dass das Produkt einfach nicht das enthält, was sie suchen.
Wenn du CBD für Angst, Schlafprobleme oder chronische Schmerzen brauchst, ist Hanf-Gummibärchen keine Lösung. Es ist wie ein Vitamin-C-Saft zu trinken, weil du glaubst, er würde deine Grippe heilen - er stärkt dein Immunsystem, aber er heilt nicht. Du musst das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe wählen.
Wie du dich orientierst: Was du auf dem Etikett lesen musst
Beim Kauf von Gummibärchen ist das Etikett dein bester Freund. Hier sind die drei Dinge, die du immer prüfen solltest:
- Wirkstoff: Steht „CBD“ oder „Cannabidiol“ auf der Zutatenliste? Dann ist es CBD-Gummibärchen.
- Inhaltsmenge: Steht „10 mg CBD pro Gummibärchen“? Dann ist es ein dosiertes Produkt. Keine Angabe? Dann ist es wahrscheinlich nur Hanföl.
- Extraktquelle: „Hanfblütenextrakt“ = CBD. „Hanfsamenöl“ = kein CBD.
Einige Hersteller schreiben „Full-Spectrum“ oder „Broad-Spectrum“ - das bedeutet, dass neben CBD auch andere Cannabinoide wie CBG oder CBN enthalten sind. Das ist nicht schlecht, aber es ist immer noch CBD-basiert. „Full-Spectrum“ darf maximal 0,2 % THC enthalten - das ist legal in Österreich.
Warum gibt es überhaupt Hanf-Gummibärchen?
Hanf-Gummibärchen sind nicht schlecht - sie sind nur etwas anderes. Sie sind für Leute gedacht, die eine gesunde, pflanzliche Snack-Option suchen, ohne dass sie sich mit Cannabinoiden beschäftigen wollen. Sie sind ideal für Kinder, die einen „gesunden“ Süßigkeitssnack brauchen, oder für Menschen, die CBD meiden, aber Hanf als Superfood schätzen.
Manche Hersteller nutzen den „Hanf“-Begriff, weil er als „natürlich“ und „nicht-psychoaktiv“ wahrgenommen wird - und das ist richtig. Aber wenn du danach suchst, dass etwas deine Nerven beruhigt oder deine Entzündungen lindert, dann brauchst du CBD. Nicht Hanföl.
Was ist mit „CBD-Hanf-Gummibärchen“?
Du findest auch Produkte, die sich „CBD-Hanf-Gummibärchen“ nennen. Das ist kein Widerspruch - das ist korrekt. CBD kommt aus der Hanfpflanze. Aber der Name ist irreführend, wenn er nur „Hanf“ betont. Ein echtes CBD-Hanf-Gummibärchen enthält CBD-Extrakt aus Hanfblüten. Es ist CBD-Gummibärchen mit einer Herkunftsangabe. Du kannst es bedenkenlos kaufen - solange die CBD-Menge klar steht.
Vermeide Produkte, die nur sagen: „Mit Hanfextrakt“ - ohne Angabe von CBD-Menge. Das ist oft ein Hinweis darauf, dass es kaum CBD enthält.
Die einfache Faustregel
Wenn du dir unsicher bist, stell dir diese eine Frage: „Will ich die Wirkung von CBD, oder nur eine gesunde Süßigkeit?“
- Wenn du die Wirkung willst → Suche nach „CBD“ und einer klaren Milligramm-Angabe.
- Wenn du nur eine gesunde Snack-Option willst → Hanf-Gummibärchen sind in Ordnung.
Einige Leute kaufen beides: CBD-Gummibärchen abends zur Entspannung, Hanf-Gummibärchen tagsüber als gesunden Snack. Das ist völlig in Ordnung - solange du weißt, was du wann nimmst.
Was passiert, wenn du versehentlich CBD-Produkte kaufst, die zu viel THC enthalten?
In Österreich ist THC in Lebensmitteln auf 0,2 % begrenzt. Produkte mit mehr als 0,2 % THC gelten als Rauschmittel und sind illegal. Die meisten seriösen Hersteller testen ihre Produkte regelmäßig und veröffentlichen die Ergebnisse. Kaufe nur von Anbietern, die einen CoA (Certificate of Analysis) bereitstellen - das ist ein Laborbericht, der die genaue Zusammensetzung zeigt.
Wenn du ein Produkt kaufst, das keinen CoA hat, und du später merkst, dass es mehr THC enthält, kannst du es nicht zurückgeben. Und du könntest ungewollt psychoaktive Effekte spüren - Schwindel, Unruhe, sogar Angst. Das ist nicht die Wirkung, die du suchst, wenn du CBD nimmst.
Was ist mit anderen Cannabinoiden wie CBG oder CBN?
Einige CBD-Gummibärchen enthalten auch andere Cannabinoide wie CBG (Cannabigerol) oder CBN (Cannabinol). CBG wird oft als „Mutter-Cannabinoid“ bezeichnet und hat entzündungshemmende Eigenschaften. CBN wird mit Schlafförderung in Verbindung gebracht. Diese Produkte sind nicht „Hanf-Gummibärchen“ - sie sind erweiterte CBD-Produkte. Sie enthalten immer noch CBD als Hauptwirkstoff. Der Unterschied bleibt: CBD ist der Kern. Alles andere ist Ergänzung.
Was ist mit „Hemp“ auf englischen Etiketten?
Wenn du ein Produkt aus dem Ausland kaufst, steht manchmal „Hemp Gummies“ darauf. „Hemp“ ist das englische Wort für Hanf. Aber in den USA wird „Hemp Gummies“ oft als Synonym für CBD-Gummibärchen verwendet - was in Europa irreführend ist. In Österreich und der EU ist „Hanf-Gummibärchen“ nicht gleich CBD-Gummibärchen. Lies immer die Zutatenliste - nicht den Markennamen.
Wie du sicher kaufst: 3 Tipps
- Verlasse dich nicht auf den Namen - schau auf die Zutatenliste.
- Prüfe immer, ob ein CoA verfügbar ist - und ob er von einem unabhängigen Labor stammt.
- Wenn kein CBD-Gehalt angegeben ist, gehe davon aus: Kein CBD.
Es gibt viele gute Produkte auf dem Markt - aber nur wenige, die ehrlich sind. Du hast das Recht, zu wissen, was du einnimmst. Und du hast das Recht, nicht betrogen zu werden, nur weil jemand „Hanf“ als Marketingbegriff nutzt.