CBD ist ein nicht‑psychoaktives Cannabinoid, das aus den Blüten und Blättern der Cannabispflanze extrahiert wird. Es enthält typischerweise zwischen 0% und 30% Cannabidiol, wirkt beruhigend und wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel genutzt.
Hanf bezeichnet die industrielle Variante der Cannabispflanze (Cannabis sativa L.), die wenig bis keinen THC enthält und vor allem für Fasern, Samen und Hanföl angebaut wird.
Kurzfassung
- CBD ist ein einzelnes Cannabinoid, Hanf ist die ganze Pflanze mit vielen Inhaltsstoffen.
- Die "Stärke" hängt von Konzentration, Bioverfügbarkeit und Wirkungskombinationen ab.
- Reinreines CBD wirkt gezielt, während Hanf‑Extrakte oft vom Entourage‑Effekt profitieren.
- Bei legalen Grenzen liegt Hanf in Europa bei <0,2% THC, CBD‑Produkte variieren stark.
- Für gezielte Therapie empfiehlt sich Vollspektrum‑CBD, für reine CBD Stärke ein Isolat.
Was ist CBD?
CBD gehört zu den Cannabinoiden, einer Gruppe von chemischen Verbindungen, die über das Endocannabinoid‑System des Menschen wirken. Der Wirkstoff bindet schwach an den CB1‑Rezeptor, sodass er keine berauschenden Effekte erzeugt. Stattdessen moduliert er Entzündungsprozesse, reduziert Angst und fördert den Schlaf. Die typische Bioverfügbarkeit liegt bei Sublingualaufnahme bei etwa 13%, bei inhalativen Methoden sogar bis zu 31%.
Was ist Hanf?
Hanf ist keine einzelne Substanz, sondern das ganze Pflanzenmaterial. Neben Cannabidiol (CBD) enthält er weitere Terpene, Flavonoide und sogar Spuren von THC. Die Mischung dieser Bestandteile führt zum sogenannten Entourage‑Effekt, bei dem die Einzelkomponenten synergistisch wirken und oft eine stärkere Gesamtreaktion hervorrufen als isoliertes CBD.
Chemische Unterschiede zwischen CBD und Hanf
Der Hauptunterschied liegt im Gehalt an Cannabinoiden. Während ein reines CBD‑Extrakt‑Produkt nur CBD enthält (oft 95% Reinheit), kann ein Hanf‑Extrakt CBD mit THC bis zu 0,2%, Terpene und andere Cannabinoide beinhalten. Diese Vielfalt beeinflusst die **Stärke** der Wirkung. Studien aus dem Jahr 2023 zeigen, dass Vollspektrum‑Extrakte 2‑ bis 3‑mal stärker schmerzlindernd sind als isoliertes CBD, wenn die gleiche mg‑Dosis verwendet wird.
Wirkungsstärke und Bioverfügbarkeit
Die reine CBD-Konzentration bestimmt die CBD Stärke eines Produkts. Bei einer Dosis von 25mg CBD kann ein Patient eine merkliche Reduktion von Angstgefühlen erfahren. Im Gegensatz dazu liefert ein Hanf-Extrakt mit 25mg Gesamtkannabinoiden, durch den Entourage‑Effekt, oft eine vergleichbare Wirkung bei nur 15mg CBD‑Gehalt.
Ein weiterer Faktor ist die Aufnahmeform. Sublingual Tinkturen erreichen schnellere Blutspiegel, während Kapseln eine verzögerte, aber länger anhaltende Wirkung bieten. Inhalation (Vaporizer) maximiert die Bioverfügbarkeit beider Substanzen, kann aber die regulatorischen Grenzen von THC schneller überschreiten.

Rechtslage in Europa und Deutschland
Die EU definiert Industrie‑Hanf als Pflanzen mit einem THC‑Gehalt von maximal 0,2%. Produkte, die ausschließlich CBD enthalten und aus legalem Hanf gewonnen werden, dürfen in Deutschland frei verkauft werden, sofern sie nicht als Arzneimittel gekennzeichnet sind. THC bleibt hingegen streng reguliert. Deshalb liegen reine CBD‑Isolate oft sicherer im rechtlichen Graubereich als Vollspektrum‑Hanf‑Extrakte, die Spuren von THC enthalten können.
Praktische Anwendung und Dosierung
Für Anfänger empfiehlt sich ein Start mit CBD‑Isolat von 5‑10mg pro Tag, um die individuelle Verträglichkeit zu prüfen. Wer die volle Kraft des Entourage‑Effekts nutzen will, sollte zu Vollspektrum‑Hanf‑Öl greifen, das typischerweise 5‑20% CBD bei gleichzeitigem THC von 0‑0,2% enthält. Die Dosierung lässt sich nach Bedarf anpassen: Für chronische Schmerzen werden häufig 30‑50mg CBD‑Äquivalent pro Tag empfohlen, während zur Unterstützung beim Schlaf 20‑40mg vor dem Zubettgehen ausreichend sein können.
Ein weiterer Tipp: Kombinieren Sie Terpene wie Myrcen oder Limonen, die häufig bereits im Vollspektrum‑Extrakt enthalten sind, um die Durchblutung zu fördern und die Aufnahme zu verbessern.
Vergleichstabelle: CBD‑Isolat vs. Hanf‑Vollspektrum
Eigenschaft | CBD‑Isolat | Hanf‑Vollspektrum |
---|---|---|
Cannabinoid‑Profil | 99% reines CBD | CBD+THC (0‑0,2%), Terpene, Flavonoide |
Entourage‑Effekt | Nein | Ja |
Rechtliche Grenze (EU) | Keine THC‑Grenze | THC ≤ 0,2% |
Bioverfügbarkeit (oral) | ≈13% | ≈15‑18% (wegen Synergie) |
Typische Anwendung | Gezielte Therapie (Angst, Schlaf) | Ganzheitliche Unterstützung (Schmerz, Entzündung, Wohlbefinden) |
Verknüpfte Konzepte & weiterführende Themen
Wer tiefer einsteigen will, sollte sich mit folgenden Themen beschäftigen: Vollspektrum‑CBD, Breitband‑Extraktion (CO₂‑Verfahren), Pharmakokinetik von Cannabinoiden, Endocannabinoid‑System und die aktuelle Rechtslage 2025 in Deutschland. Auch die Diskussion um HHC und THCP kann spannend sein, weil diese neueren Cannabinoide andere Potenzprofile aufweisen.
Fazit: Was ist stärker?
Stärke lässt sich nicht allein über die Menge an CBD messen. Ein reines CBD‑Isolat liefert eine klar definierte Wirkung - ideal, wenn Sie exakt CBD Stärke brauchen. Ein Hanf‑Vollspektrum-Produkt ist dagegen meist kraftvoller, weil es vom Entourage‑Effekt profitiert. Die Wahl hängt von Ihren Zielen, rechtlichen Vorgaben und Ihrer Toleranz gegenüber minimalen THC‑Spuren ab.

Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen CBD‑Isolat und Vollspektrum‑CBD?
CBD‑Isolat enthält fast ausschließlich Cannabidiol (≥99%). Vollspektrum‑CBD enthält zusätzlich andere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide, wodurch der Entourage‑Effekt entsteht und die Wirkung oft stärker ist.
Ist Hanf‑öl stärker als reines CBD‑Öl?
Ja, wenn das Hanf‑Öl ein Vollspektrum‑Extrakt ist. Die Kombination aus CBD, geringen THC‑Spuren und Terpenen kann eine deutlich intensivere Wirkung erzielen als ein reines CBD‑Isolat.
Wie viel CBD sollte ich täglich einnehmen?
Die Dosis variiert stark: Für leichte Angst 5‑10mg, bei chronischen Schmerzen 30‑50mg und zum besseren Schlaf 20‑40mg 30 Minuten vor dem Zubettgehen. Am besten langsam steigern und die Reaktion des Körpers beobachten.
Darf ich Vollspektrum‑Hanf‑Produkte in Deutschland kaufen?
Ja, solange das Produkt aus EU‑zertifiziertem Industrie‑Hanf stammt und der THC‑Gehalt 0,2% nicht überschreitet. Produkte, die als Lebensmittel oder Kosmetik gekennzeichnet sind, dürfen frei verkauft werden.
Beeinflusst die Einnahmeform die Wirksamkeit von CBD?
Ja. Sublinguale Tropfen, Vaporizer und orale Kapseln haben unterschiedliche Bioverfügbarkeiten. Inhalation liefert die höchste Aufnahme, während Kapseln eine länger anhaltende Wirkung bieten.