Welches Cannabinoid ist am besten bei Arthritis?

Welches Cannabinoid ist am besten bei Arthritis?
7 November 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Arthritis trifft Millionen Menschen weltweit - und viele suchen nach einer natürlichen Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln. Die Frage, welches Cannabinoid am besten gegen Arthritis hilft, ist nicht einfach zu beantworten. Es gibt keine einzige Antwort, die für alle passt. Aber es gibt klare Daten, Erfahrungen und wissenschaftliche Hinweise, die zeigen, welche Cannabinoide wirklich wirken - und warum.

CBD: Der erste Ansatz bei Gelenkentzündungen

CBD ist das am häufigsten verwendete Cannabinoid bei Arthritis. Und das aus gutem Grund. Eine Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht im European Journal of Pain, zeigte, dass topische CBD-Cremes die Entzündung und Schmerzempfindlichkeit bei Ratten mit Arthritis deutlich reduzierten - ohne Nebenwirkungen wie Schwindel oder Benommenheit. Diese Ergebnisse wurden später in mehreren kleineren menschlichen Studien bestätigt.

Was CBD besonders macht: Es wirkt nicht direkt auf die Psyche. Es greift nicht in die CB1-Rezeptoren des Gehirns ein, wie THC das tut. Stattdessen moduliert es das Endocannabinoid-System, das für Schmerzregulation und Entzündungsreaktionen zuständig ist. Bei Menschen mit rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis reduziert CBD oft die Schwellung in den Gelenken und verbessert die Beweglichkeit innerhalb von ein bis zwei Wochen regelmäßiger Anwendung.

Die Dosierung ist entscheidend. Die meisten Nutzer berichten von Wirkung bei 10-25 mg CBD pro Tag, aufgeteilt in zwei Dosen. Topische Anwendungen - Cremes, Balsame, Salben - sind besonders effektiv, weil sie direkt an der schmerzenden Stelle wirken. Oral eingenommen (z. B. als Öl) wirkt CBD systemisch und kann auch innere Entzündungen beeinflussen.

THC: Stark, aber mit Nebenwirkungen

THC ist das bekannteste Cannabinoid - und auch das stärkste Schmerzmittel. Es bindet direkt an CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem und blockiert Schmerzsignale. Bei chronischen Schmerzen, wie sie bei fortgeschrittener Arthritis auftreten, kann THC eine deutlich stärkere Wirkung haben als CBD allein.

Einige Studien, darunter eine 2020 veröffentlichte Metaanalyse im Journal of Pain Research, zeigen, dass THC-CBD-Mischungen (wie Sativex) bei schweren Arthrose-Schmerzen besser wirken als Placebo. Die Schmerzlinderung war bei bis zu 70 % der Teilnehmer signifikant. Aber: THC verursacht auch Nebenwirkungen. Dazu gehören Schwindel, trockener Mund, Konzentrationsschwierigkeiten - und bei höheren Dosen auch Angst oder Paranoia.

Wer THC nutzt, sollte mit sehr niedrigen Dosen beginnen: 1-2,5 mg pro Tag. Es ist ratsam, es erst nach Einbruch der Dunkelheit einzunehmen, um die psychoaktive Wirkung zu minimieren. In Ländern, wo THC legal ist, wird es oft in Kombination mit CBD angeboten - weil CBD die unangenehmen Effekte von THC abmildert.

THCP: Das neue, starke Cannabinoid

THCP (Tetrahydrocannabiphorol) ist seit 2019 bekannt - und seitdem ein Thema in der Forschung. Es ist strukturell ähnlich wie THC, hat aber eine längere Seitenkette. Das macht es bis zu 30-mal bindungsstärker an die CB1-Rezeptoren. Das klingt nach einem Traum für Schmerzpatienten - aber es ist auch ein Risiko.

Bislang gibt es keine klinischen Studien an Menschen mit Arthritis. Die Daten stammen aus Tierexperimenten und Laborstudien. In einer Studie an Mäusen mit entzündeten Gelenken zeigte THCP eine stärkere Schmerzlinderung als THC - aber auch eine deutlich intensivere Sedierung. Die Tiere waren deutlich träger und weniger beweglich.

Das Problem: THCP ist nicht reguliert. Es wird oft in synthetischen Produkten wie Vapes oder Edibles verkauft, ohne dass die Dosierung kontrolliert wird. Einige Nutzer berichten von starken, langanhaltenden Wirkungen - bis zu 12 Stunden. Das ist für viele mit Arthritis zu viel. Wer unter Gleichgewichtsproblemen leidet, riskiert Stürze.

THCP ist kein Empfehlungswert für Anfänger. Und auch nicht für ältere Menschen mit Arthritis, die bereits Medikamente einnehmen oder Bewegungseinschränkungen haben. Es ist ein Experiment - kein Therapieansatz.

CBD- und THC:CBD-Tropfen neben einem Gehstock und Kräutertee, symbolisieren Schmerzlinderung.

Wie wählt man das richtige Cannabinoid?

Es gibt keine Goldstandards - aber es gibt klare Prioritäten:

  1. Beginnen Sie mit CBD - besonders in Form von topischen Cremes. Es ist sicher, gut verträglich und hat die meisten Nachweiskraft bei leichten bis mittelschweren Arthrose-Schmerzen.
  2. Wenn CBD nicht ausreicht, probieren Sie eine THC:CBD-Mischung mit 1:1 oder 2:1 Verhältnis. Beginnen Sie mit 2,5 mg THC pro Tag.
  3. Vermeiden Sie reines THCP - es ist zu unvorhersehbar. Es gibt keine Langzeitdaten, keine Dosierungsempfehlungen, keine Sicherheitsstudien.
  4. Wenn Sie andere Medikamente einnehmen (z. B. Blutverdünner, Antidepressiva), sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Cannabinoide können Wechselwirkungen verursachen.

Ein wichtiger Tipp: Kaufen Sie nur Produkte mit Laborzertifikat. Viele Cannabinoid-Produkte enthalten weniger Wirkstoff als angegeben - oder Schadstoffe wie Schwermetalle oder Pestizide. Ein Drittel der Produkte auf dem Markt sind nicht prüfbar. Suchen Sie nach einem Certificate of Analysis (CoA), der die Konzentration von CBD, THC und THCP auflistet.

Was hilft zusätzlich?

Cannabinoide sind kein Wundermittel. Sie lindern Schmerzen, aber sie heilen die Gelenkzerstörung nicht. Die beste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie sie mit anderen Maßnahmen kombinieren:

  • Bewegung: Selbst sanfte Gymnastik oder Schwimmen hält die Gelenke beweglich und reduziert Steifheit.
  • Gewichtsreduktion: Jedes Kilogramm weniger entlastet die Knie um bis zu vier Kilogramm Druck.
  • Ernährung: Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinsamen) und Antioxidantien (Beeren, Grüntee) senken Entzündungen.
  • Wärme und Kälte: Warme Kompressen lockern die Muskulatur, kalte Umschläge reduzieren akute Schwellungen.
Gesunder Gelenk-Übergang durch CBD und THC:CBD, während THCP als bedrohlicher Schatten erscheint.

Warum nicht einfach alles ausprobieren?

Manche Menschen denken: Wenn CBD hilft, dann hilft THCP doch noch besser. Das ist ein Irrtum. Cannabinoide wirken nicht linear. Höhere Potenz bedeutet nicht immer bessere Wirkung - oft nur mehr Nebenwirkungen.

Ein 72-jähriger Mann mit Kniearthrose aus München berichtete in einer Patientenbefragung: Er probierte CBD - es half leicht. Dann nahm er eine THC-CBD-Tropfen - die Schmerzen ließen nach, aber er war zwei Tage lang benommen. Als er THCP versuchte, bekam er starke Herzrasen und konnte drei Tage lang nicht arbeiten. Er kehrte zu CBD zurück - und ist seit sechs Monaten beschwerdefrei.

Das ist kein Einzelfall. Viele Patienten mit Arthritis brauchen keine starke Wirkung. Sie brauchen Stabilität, Sicherheit und Kontrolle. CBD bietet das. THC kann ergänzen - wenn es kontrolliert eingesetzt wird. THCP ist ein Risiko - kein Fortschritt.

Fazit: Was ist wirklich das beste Cannabinoid?

Bei leichter bis mittelschwerer Arthritis ist CBD die beste Wahl. Es ist sicher, wirksam und gut verträglich. Bei schweren Schmerzen, die CBD nicht kontrollieren kann, ist eine THC:CBD-Mischung mit niedriger THC-Dosis die nächste logische Stufe. THCP ist nicht empfehlenswert - es ist zu unerforscht, zu stark und zu riskant.

Wichtig: Cannabinoide sind kein Ersatz für ärztliche Behandlung. Sie ergänzen Therapien - sie ersetzen sie nicht. Wenn Ihre Gelenke sich verschlechtern, wenn Sie morgens nicht mehr aufstehen können, wenn die Schmerzen Ihre Schlafqualität ruinieren: Gehen Sie zum Arzt. Cannabinoide helfen bei Symptomen. Medizin hilft bei der Ursache.

Ist CBD wirklich wirksam bei Arthritis?

Ja, mehrere klinische Studien und praktische Beobachtungen zeigen, dass CBD bei Arthritis die Gelenkentzündung reduziert und Schmerzen lindert - besonders bei topischer Anwendung. Es wirkt entzündungshemmend und ist gut verträglich, ohne psychoaktive Effekte.

Kann THCP Arthritis heilen?

Nein. THCP kann Schmerzen lindern, aber es heilt die Gelenkzerstörung nicht. Es gibt keine Studien, die belegen, dass THCP die Krankheitsprogression bei Arthritis verlangsamt. Außerdem ist es zu stark und unvorhersehbar - besonders für ältere Menschen.

Welche Form von CBD ist am besten bei Arthritis?

Topische Produkte wie Cremes, Salben oder Pflaster sind am effektivsten, weil sie direkt am Gelenk wirken. Oral eingenommenes CBD (Öl, Kapseln) hilft, wenn die Entzündung systemisch ist. Kombinierte Produkte mit CBD und anderen entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie Kurkuma oder Menthol sind oft effektiver.

Darf ich CBD mit meinen Medikamenten kombinieren?

CBD kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, die über das Leberenzym CYP3A4 verstoffwechselt werden - dazu gehören Blutverdünner, Antidepressiva und einige Blutdruckmittel. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie CBD einnehmen, wenn Sie Medikamente nehmen.

Wie lange dauert es, bis CBD bei Arthritis wirkt?

Bei topischer Anwendung spüren viele innerhalb von 30-60 Minuten eine Linderung. Bei oraler Einnahme dauert es 1-2 Stunden. Die volle entzündungshemmende Wirkung kann jedoch 2-4 Wochen dauern - Geduld ist wichtig.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.