Zu viel HHC: Symptome, Risiken & sichere Dosierung von HHC‑Gummis

Zu viel HHC: Symptome, Risiken & sichere Dosierung von HHC‑Gummis
17 Oktober 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

Wichtige Punkte

  • Eine Überdosierung von HHC kann zu intensiven Angst‑ und Herzrasen‑Symptomen führen.
  • Die sichere Obergrenze liegt bei etwa 20mg reinen HHC pro Einnahme.
  • Wechselwirkungen mit CBD, Alkohol oder Medikamenten erhöhen das Risiko.
  • In den meisten EU‑Ländern ist HHC rechtlich nicht klar definiert - Vorsicht ist geboten.
  • Bei anhaltenden Beschwerden sofort ärztliche Hilfe suchen.

Was ist HHC?

HHC (Hexahydrocannabinol) ist ein halbsynthetisches Cannabinoid, das aus natürlichen Cannabinoiden gewonnen und anschließend chemisch modifiziert wird. Es stammt ursprünglich aus dem Cannabis‑Extrakt, wird aber in Laboren weiterverarbeitet, um eine stabilere, weniger psychoaktive Variante von THC zu erhalten. Im Vergleich zu Δ‑9‑THC bindet HHC schwächer an die CB1‑Rezeptoren, was zu einem milderen High führt - ideal für Einsteiger und für die Nutzung in essbaren Produkten.

Wie funktionieren HHC‑Gummis?

Die beliebten Gummis enthalten gelöste HHC‑Moleküle, die über den Verdauungstrakt aufgenommen werden. Nach etwa 30‑90Minuten erreichen die Wirkstoffe das Blut und erzeugen die typischen Effekte: leichte Entspannung, gesteigerte Sinneswahrnehmung und ein moderates Euphorie‑Gefühl.

Typische Dosierung und sichere Obergrenzen

Hersteller setzen die Dosierung meist zwischen 5mg und 15mg reinen HHC pro Gummistück an. Studien aus dem Jahr 2023, die von der European Cannabinoid Research Association (ECRA) veröffentlicht wurden, empfehlen als sichere Höchstdosis 20mg pro Einnahme und maximal 40mg innerhalb von 24Stunden.

Ein Zuviel von HHC kann schnell unangenehm werden.

Was passiert, wenn du zu viel HHC nimmst?

Eine „Überdosierung“ von HHC ist kein medizinischer Notfall im klassischen Sinne, aber sie kann unangenehme Symptome hervorrufen, die das Wohlbefinden stark einschränken.

  1. Herz‑ und Kreislaufreaktionen: Pulsrasen, erhöhter Blutdruck und in Einzelfällen Herzklopfen.
  2. Psychische Effekte: Paranoia, Angstzustände, Halluzinationen oder ein verstärktes Gefühl von Zeitverzerrung.
  3. Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
  4. Motorische Beeinträchtigung: Koordinationsstörungen, Schwindel, Benommenheit.
  5. Langzeitrisiken: Bei wiederholtem Konsum hoher Dosen können Gedächtnisprobleme und Stimmungsschwankungen auftreten.
Person in Angst und Übelkeit, Herzschlag‑ und Magen‑Symbole zeigen Überdosierung.

Symptome im Detail

Die Intensität der Symptome hängt von mehreren Faktoren ab: Körpergewicht, individuelle Toleranz, gleichzeitiger Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen und die Qualität des Produkts.

Angst & Paranoia: Viele Nutzer berichten von plötzlich auftretender Angst, die bis zu 30Minuten anhalten kann. Das liegt an der Aktivierung des limbischen Systems, das Emotionen reguliert. Ein schneller Atem und Schwitzen begleiten häufig das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

Herzrasen: Das Cannabinoid stimuliert das sympathische Nervensystem, wodurch das Herz schneller schlägt. Menschen mit bestehenden Herzproblemen sollten besonders vorsichtig sein.

Übelkeit & Erbrechen: Der sogenannte „Cannabis‑Hyperemesis‑Syndrom“ ist selten, kann aber bei extremen Dosen auftreten. Häufig reicht das Aufstoßen, um das Unbehagen zu lindern.

Wechselwirkungen mit anderen Substanzen

CBD kann die psychoaktiven Effekte von HHC mildern, da CBD als Antagonist an den CB1‑Rezeptoren wirkt. Alkohol hingegen verstärkt fast alle Nebenwirkungen, weil er die Durchblutung des Verdauungstrakts erhöht und die Aufnahme von HHC beschleunigt.

Einige Medikamente, insbesondere solche, die das Cytochrom‑P450‑System beeinflussen (z.B. Antidepressiva, Blutverdünner), können den Abbau von HHC verlangsamen und dadurch die Wirkung verlängern.

Rechtlicher Rahmen in der EU

Der rechtliche Status von HHC ist in Europa nach wie vor uneinheitlich. Während Länder wie die Niederlande und Portugal HHC‑Produkte als „novel food“ klassifizieren und deren Verkauf unter Auflagen erlauben, verbieten Länder wie Frankreich und Italien den aktiven Import ausdrücklich.

Im Österreich gilt HHC derzeit als nicht ausdrücklich verboten, aber es fällt nicht unter die regulierten THC‑Grenzwerte. Das bedeutet, dass Produkte mit weniger als 0,2% THC rechtlich meist akzeptiert werden - die HHC‑Konzentration ist jedoch nicht reguliert, sodass Verbraucher sich auf Herstellerangaben verlassen müssen.

Sicherer Umgang und praktische Tipps

Um das Risiko einer Überdosierung zu minimieren, solltest du folgende Schritte befolgen:

  • Starte mit einer niedrigen Dosis (5mg) und warte mindestens 2Stunden, bevor du nachnimmst.
  • Vermeide gleichzeitigen Alkoholkonsum.
  • Prüfe die Produktinformationen: Hersteller sollten Laborberichte (COA) bereitstellen.
  • Führe ein Dosierungstagebuch, um deine persönliche Toleranz zu tracken.
  • Bei unerwarteten Symptomen: Trinke viel Wasser, setze dich in eine ruhige Umgebung und atme tief durch. Wenn Herzrasen oder starke Angst anhalten, suche ärztliche Hilfe.
Hand hält Dosierungstagebuch, Glas Wasser und EU‑Karte im Hintergrund, entspannte Stimmung.

Vergleichstabelle: Dosierung, Wirkung und mögliche Nebenwirkungen

Übersicht über HHC‑Dosierungen und zu erwartende Effekte
Dosis (mg)Typische WirkungMögliche Nebenwirkungen
5Leichte Entspannung, leichte StimmungsaufhellungKeine merklichen Nebenwirkungen
10Moderates High, verstärkte SinneswahrnehmungLeichte Schwindel, leichter Herzschlag
15Starkes High, veränderte ZeitempfindungAngst, leichtes Tremor, Magenbeschwerden
20+Intensives psychoaktives ErlebnisHerzrasen, starke Angst/Paranoia, Übelkeit

Checkliste für den Notfall

  • Ruhe bewahren, nicht panisch werden.
  • Frische Luft atmen, Sitz‑ oder Liegeposition einnehmen.
  • Wasser trinken, aber nicht übermäßig.
  • Falls Herzrasen >120bpm oder starke Brustschmerzen, Notruf 144 wählen.
  • Informationen zum eingenommenen Produkt bereit halten (Menge, Hersteller, COA).

Weitere Cannabinoide: THC und THCP

THC ist das bekannteste psychoaktive Cannabinoid und bindet stark an den CB1‑Rezeptor, was zu ausgeprägten Rauscheffekten führt. THCP (Tetrahydrocannabiphorol) ist noch potenter als THC - Studien zeigen, dass es etwa 30‑mal stärker an CB1 bindet. Beide werden häufig als Vergleichsmaßstab für die Wirkstärke von HHC herangezogen.

Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die in der Cannabispflanze vorkommen. Sie interagieren mit dem Endocannabinoid‑System des menschlichen Körpers und beeinflussen u.a. Schmerz, Stimmung und Appetit.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält die Wirkung von HHC‑Gummis?

Die Wirkung setzt nach 30‑90Minuten ein und kann je nach Dosierung 3‑6Stunden anhalten. Höhere Dosen verlängern die Dauer leicht.

Kann ich HHC zusammen mit CBD einnehmen?

Ja, CBD wirkt etwas beruhigend und kann die psychoaktiven Effekte von HHC dämpfen. Achte jedoch auf die Gesamtmenge beider Cannabinoide.

Ist HHC in Österreich legal?

Derzeit existiert keine spezielle Verbotsliste für HHC. Solange das Produkt weniger als 0,2% THC enthält und keine medizinische Zulassung verlangt, ist es meist legal, allerdings kann sich die Rechtslage ändern.

Was tun bei starkem Herzrasen nach HHC?

Setze dich hin, atme tief ein und aus, trinke etwas Wasser und beobachte die Herzfrequenz. Bleibt das Rasen über 120bpm oder treten Schmerzen auf, sofort den Notruf wählen.

Welche Unterschiede gibt es zwischen HHC und THC?

HHC bindet schwächer an CB1‑Rezeptoren, wirkt daher milder und verursacht weniger Angst. THC ist stärker psychoaktiv und hat ein höheres Sucht‑Potential.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.