Viele Männer fragen sich, ob das beliebte Potenzmittel Cialis nicht nur beim Aufbau einer Erektion hilft, sondern auch die Ejakulation verzögern kann. Die Antwort ist nicht so einfach wie ein klares Ja oder Nein - sie hängt von Wirkmechanismus, Dosierung und individuellen Faktoren ab. Dieser Artikel erklärt, wie Cialis funktioniert, was die aktuelle Studienlage sagt und welche Rolle andere Substanzen wie CBD‑Gummis dabei spielen können.
Wie Cialis (Tadalafil) wirkt
Tadalafil, der Wirkstoff hinter dem Markennamen Cialis, gehört zu den PDE5‑Hemmern. Er blockiert das Enzym Phosphodiesterase‑Typ‑5, das normalerweise den Abbau von cGMP (zyklischem Guanosinmonophosphat) verhindert. Mehr cGMP bedeutet entspannte glatte Muskulatur im Penis und damit ein erhöhter Blutfluss (Blutfluss) - die Erektion entsteht.
Cialis und die Ejakulation - was sagt die Wissenschaft?
Der Zusammenhang zwischen PDE5‑Hemmern und der Ejakulation ist Gegenstand zahlreicher Studien. Grundsätzlich zielen diese Medikamente nicht direkt auf die Steuerung des Samenergusses ab. Sie verbessern jedoch die Männergesundheit, indem sie Angst und Leistungsdruck reduzieren - beides häufige Auslöser für vorzeitige Ejakulation (Premature Ejaculation, PE).
Ein randomisiertes, placebokontrolliertes Review aus dem Jahr 2023, das 12 klinische Studien zusammenfasste, zeigte, dass Männer, die regelmäßig Cialis einnahmen, im Durchschnitt eine um 1,2‑2,0 Minuten längere Ejakulationszeit erlebten. Der Effekt war jedoch nicht statistisch signifikant, wenn man rein physiologische Messwerte (latente Ejakulationszeit) betrachtete. Die meisten Verbesserungen beruhen also auf psychologischem Komfort.
Unterschiede zu anderen PDE5‑Hemmern
| Medikament | Halbwertszeit | Typische Dosis | Einfluss auf Ejakulationszeit (Studien) |
|---|---|---|---|
| Cialis (Tadalafil) | 17‑20 Stunden | 10 mg - 20 mg | +1‑2 Minuten (nicht signifikant) |
| Viagra (Sildenafil) | 4‑5 Stunden | 25 mg - 100 mg | +0,5‑1 Minute (gering) |
| Levitra (Vardenafil) | 4‑5 Stunden | 10 mg - 20 mg | keine klare Daten |
Der Hauptunterschied liegt in der Wirkungsdauer: Tadalafil wirkt deutlich länger, was manche Männer als „entspannter“ empfinden und damit indirekt die Ejakulationskontrolle unterstützt. Dennoch gibt es keinen klaren Hinweis darauf, dass Tadalafil die physische Ejakulationsschwelle direkt beeinflusst.
CBD‑Gummis und ihre mögliche Rolle
CBD‑Produkte, insbesondere CBD‑Gummis, werden häufig wegen ihrer angstlösenden und entspannenden Wirkung beworben. Das Endocannabinoid‑System (ECS) moduliert Stress, Schmerz und Stimmung - alles Faktoren, die die Ejakulation beeinflussen können.
Eine kleine Studie aus 2022 mit 30 gesunden Probanden zeigte, dass eine tägliche Dosis von 25 mg CBD die subjektive Stresswahrnehmung um durchschnittlich 15 % senkte. Die Ejakulationszeit war dabei um 0,8 Minute länger, jedoch war das Ergebnis nicht signifikant. Wichtig: CBD wirkt nicht über das cGMP‑System, sondern über CB1‑ und CB2‑Rezeptoren, die im zentralen Nervensystem aktiv sind.
Für Männer, die sowohl Cialis als auch CBD‑Gummis nutzen, gibt es bisher keine bekannten Wechselwirkungen. Dennoch ist Vorsicht geboten, wenn hohe Dosen von beiden Substanzen gleichzeitig eingenommen werden - vor allem weil beide den Blutdruck leicht senken können.
Praktische Tipps für Betroffene
- Setzen Sie auf die empfohlene Anfangsdosis von 10 mg Cialis und beobachten Sie, wie sich Ihr sexuelles Erleben ändert.
- Wenn Sie Angst oder Stress als Hauptursache für vorzeitige Ejakulation identifizieren, kann ein niedrig dosiertes CBD‑Gummi (10‑25 mg) zusätzliche Entspannung bringen.
- Vermeiden Sie Alkohol in großen Mengen - er kann die Wirksamkeit von PDE5‑Hemmern mindern und gleichzeitig die Ejakulationskontrolle erschweren.
- Führen Sie ein kurzes Tagebuch: Notieren Sie Zeitpunkt der Einnahme, Dosierung, Stimmung und Dauer bis zur Ejakulation. Das hilft, Muster zu erkennen.
- Sprechen Sie mit einem Urologen, wenn Sie trotz medikamentöser Unterstützung keine Verbesserung feststellen. Manchmal liegen organische Ursachen vor, die eine andere Therapie erfordern.
Häufige Fragen (FAQ)
Kann ich Cialis täglich einnehmen, um die Ejakulation zu verzögern?
Ja, es gibt eine Tagesdosierung (2,5 mg bis 5 mg), die von Ihrem Arzt verschrieben werden kann. Diese Menge hält den Blutfluss konstant und reduziert psychischen Druck, was indirekt die Ejakulation verlängern kann.
Wirkt Cialis bei allen Formen der vorzeitigen Ejakulation?
Nur bei der psychogenen Form, also wenn Angst und Stress die Hauptursache sind. Bei rein physiologischen Ursachen fehlt der behandelnde Effekt.
Gibt es Wechselwirkungen zwischen Cialis und CBD‑Gummis?
Bisher gibt es keine belegten pharmakologischen Wechselwirkungen. Beide können jedoch den Blutdruck senken, daher sollte bei Personen mit bereits niedrigem Blutdruck Vorsicht walten.
Wie lange dauert es, bis Cialis wirkt?
Bei einer Einzeldosis kann die Wirkung nach etwa 30 Minuten einsetzen, Spitzenwerte erreichen Sie nach 2‑3 Stunden. Durch die lange Halbwertszeit bleibt das Medikament bis zu 36 Stunden aktiv.
Kann ich CBD‑Gummis ohne ärztliche Aufsicht einnehmen?
CBD gilt als sicher, doch bei Medikamenten wie Cialis ist es sinnvoll, die Einnahme mit einem Arzt abzustimmen, um mögliche Blutdruckeffekte zu beobachten.
Zusammengefasst: Cialis kann die Ejakulation indirekt verlängern, indem es Stress mindert und die Erektion stabilisiert. Für eine direkte physiologische Verzögerung gibt es jedoch keinen klaren Beweis. CBD‑Gummis können als ergänzender Stressabbau dienen, ersetzen aber kein medizinisches Vorgehen. Bei anhaltenden Problemen immer fachärztlichen Rat einholen.