Woher kommt THCP? Die wahre Herkunft des starken Cannabinoids

Woher kommt THCP? Die wahre Herkunft des starken Cannabinoids
26 Dezember 2025
Jonas Lichter 0 Kommentare

THCP ist kein Stoff, der einfach aus dem Nichts erscheint. Es ist kein magischer Extrakt aus einer seltenen Pflanze, die nur in den Himalaya-Bergen wächst. Es ist auch nicht das neueste Labor-Geheimnis, das nur Big Pharma entwickelt hat. THCP kommt aus dem Cannabis-Pflanzenmaterial - genau wie THC, CBD oder CBG. Aber es ist nicht so einfach, wie es klingt. Die Frage Woher kommt THCP? hat zwei Antworten: eine natürliche und eine künstliche. Und beide sind wichtig, wenn du THCP-Gummis kaufst oder einfach verstehen willst, was du konsumierst.

THCP existiert natürlich - aber in winzigen Mengen

Die Cannabis-Pflanze produziert Hunderte von Cannabinoiden. Die meisten davon sind bekannt, wie THC und CBD. Einige sind selten, wie THCV oder CBC. THCP ist einer dieser seltenen Stoffe. Forscher der italienischen Universität La Sapienza haben es 2019 zum ersten Mal isoliert - und waren überrascht. Es war da, in den Blüten, in den Blättern, im Harz. Aber nur in winzigen Spuren. So winzig, dass man es mit herkömmlichen Methoden kaum nachweisen konnte. Die Konzentration liegt oft unter 0,1 % der gesamten Cannabinoid-Masse. Das ist weniger als ein Tropfen in einem Swimmingpool.

Daher kommt THCP natürlich aus Cannabis-Sorten, die reich an Cannabinoiden sind. Besonders in einigen Landrassen aus Zentralasien, wie afghanischem Indica oder pakistanischem Hashish, wurden höhere Spuren gefunden. Aber selbst dort ist es nicht genug, um Gummis, Öle oder Tinkturen damit herzustellen. Du kannst nicht einfach eine Pflanze anbauen, sie ernten und daraus THCP-Gummis machen. Es wäre zu teuer, zu aufwendig und würde Hunderte Kilo Pflanzenmaterial brauchen, um ein Gramm THCP zu gewinnen.

Die meisten THCP-Gummis enthalten synthetisches THCP

Wenn du heute THCP-Gummis kaufst, dann enthalten sie fast immer synthetisches THCP. Das bedeutet: Es wurde im Labor aus anderen Cannabinoiden hergestellt. Der Ausgangsstoff ist meist CBD - ein legaler, weit verbreiteter Stoff aus Hanf. CBD wird durch eine chemische Reaktion in THCP umgewandelt. Das ist kein Zauberei, sondern klassische organische Chemie. Ähnlich wie bei HHC oder Delta-8-THC wird ein Molekül umgebaut, um eine neue Struktur zu erzeugen.

Die Reaktion läuft meist mit Säuren, Katalysatoren und speziellen Lösungsmitteln ab. Das Ergebnis ist THCP mit der gleichen chemischen Formel wie das natürliche Pendant: C21H30O2. Die Molekülstruktur ist identisch - einschließlich der siebenwertigen Seitenkette, die THCP so viel stärker macht als THC. Deshalb wirkt synthetisches THCP genauso stark. Es bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, nur viel enger. Einige Studien deuten darauf hin, dass es bis zu 30-mal stärker wirken kann als Delta-9-THC.

Warum wird THCP nicht aus natürlichen Quellen gewonnen?

Die Antwort ist einfach: Wirtschaftlichkeit. Ein Gramm synthetisches THCP kostet heute zwischen 50 und 150 Euro, je nach Reinheit und Menge. Ein Gramm natürliches THCP - wenn man es überhaupt bekommen könnte - würde mindestens 5.000 Euro kosten. Warum? Weil du dafür mehr als 5.000 Kilo Cannabisblüten bräuchtest. Und selbst dann wäre die Ausbeute unzuverlässig. Die Pflanzen variieren stark. Einige haben gar kein THCP, andere nur Bruchteile eines Prozent. Das macht es unmöglich, eine konsistente Produktqualität zu gewährleisten.

THCP-Gummis brauchen eine exakte Dosis. Wenn jede Gummibonbons 5 mg THCP enthalten soll, dann muss jede einzelne die gleiche Menge haben. Das geht nur mit synthetischem THCP, das in kontrollierten Laboren hergestellt wird. Natürliche Quellen sind zu unvorhersehbar. Und das ist kein Nachteil - es ist eine Notwendigkeit.

Laboratorien mit Chemikerin, die CBD in einem Reaktor umwandelt, glühende chemische Reaktion.

Wie wird synthetisches THCP hergestellt? Ein einfacher Überblick

Die Herstellung von synthetischem THCP folgt einem klaren Prozess:

  1. CBD-Extrakt gewinnen: Aus legalen Hanfpflanzen wird CBD mit CO2-Extraktion oder Ethanol gewonnen. Dieser Extrakt ist rein und enthält keine THC-Spuren.
  2. Chemische Umwandlung: Der CBD-Extrakt wird mit speziellen Chemikalien behandelt - oft mit Säuren wie p-Toluenesulfonsäure oder Lewis-Säuren. Dabei wird die Ringstruktur des Moleküls verändert und eine längere Seitenkette hinzugefügt.
  3. Reinigung und Kristallisation: Das Rohprodukt wird durch Destillation, Chromatographie oder Kristallisation gereinigt. Nur das reine THCP bleibt übrig.
  4. Dosierung und Verarbeitung: Das THCP-Pulver wird mit Trägerstoffen wie MCT-Öl oder Zucker vermischt und in Gummis, Öle oder Tabletten verarbeitet.

Dieser Prozess ist nicht neu. Er wird seit Jahren für Delta-8-THC, HHC und andere Cannabinoid-Derivate verwendet. Die Technik ist etabliert, aber nicht alle Hersteller halten sich an strenge Qualitätsstandards. Deshalb ist es wichtig, auf Zertifikate zu achten.

Was du beim Kauf von THCP-Gummis beachten solltest

Nicht alle THCP-Produkte sind gleich. Einige Hersteller nutzen billige Chemikalien, schlechte Reinigung oder ungenaue Dosierungen. Das kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Hier sind drei Dinge, die du immer prüfen solltest:

  • COA (Certificate of Analysis): Ein unabhängiges Labor hat das Produkt auf Reinheit, THCP-Gehalt und Schadstoffe getestet. Die COA sollte den Namen des Labors, das Datum und die Ergebnisse zeigen. Suche nach einem Labor wie Eurofins, Analytical Labs oder ProVerde.
  • THCP-Gehalt: Ein gutes Produkt enthält 10-25 mg THCP pro Gummibonbon. Weniger ist oft unwirksam, mehr ist riskant, besonders für Anfänger.
  • Keine unerwünschten Zusätze: Vermeide Produkte mit künstlichen Farbstoffen, künstlichen Aromen oder schwer verdaulichen Süßstoffen wie Sorbitol. Natürliche Aromen wie Zitrone oder Himbeere sind besser.

Einige Hersteller in Deutschland und Österreich verwenden europäisches Hanf-CBD und produzieren THCP in zugelassenen Laboren. Das ist ein gutes Zeichen. Produkte aus China oder unklaren Quellen sollten du meiden - auch wenn sie günstiger sind.

Gummibärchen löst sich auf in THCP-Moleküle mit langer Seitenkette über Cannabisblättern.

THCP ist kein „Neues“ - sondern ein verkanntes

Die Cannabis-Pflanze hat THCP schon immer produziert. Es war nur unsichtbar, weil die Technik fehlte, es zu messen. Heute wissen wir: Es ist kein künstlicher Stoff, der aus dem Nichts erfunden wurde. Es ist ein natürlicher Bestandteil, der nur in so geringen Mengen vorkommt, dass er lange übersehen wurde. Die synthetische Herstellung ist kein Betrug - sie ist eine technische Lösung, um ein seltenes Molekül nutzbar zu machen.

Wenn du THCP-Gummis nimmst, dann konsumierst du ein Molekül, das die Pflanze selbst herstellt - nur in einer konzentrierten, reproduzierbaren Form. Es ist wie bei Vitamin C: Die Orange hat es natürlich, aber wir nehmen es als Tablette, weil es praktischer und genauer ist.

Was kommt als Nächstes?

Die Forschung zu THCP ist noch jung. Einige Studien deuten darauf hin, dass es nicht nur stärker wirkt, sondern auch länger im Körper bleibt. Das könnte bedeuten, dass die Wirkung bis zu 8-12 Stunden anhält - im Vergleich zu 2-4 Stunden bei THC. Das macht es für manche Nutzer attraktiv, aber auch riskanter für Ungeübte.

Die nächste Generation von Cannabinoiden könnte THCB oder THCP-Isomere sein. Sie sind noch seltener, aber ähnlich aufgebaut. Die Industrie wird weiter experimentieren. Aber die Grundregel bleibt: Alles, was wir heute konsumieren, hat seine Wurzeln in der Pflanze. THCP ist kein künstliches Phänomen - es ist eine Entdeckung, die uns zeigt, wie viel Cannabis noch zu bieten hat.

Jonas Lichter

Jonas Lichter

Ich bin ein Experte für natürliche Heilmethoden und habe mich auf die therapeutische Anwendung von CBD, THC und HHC spezialisiert. In meiner Praxis in Salzburg unterstütze ich Menschen dabei, natürliches Wohlbefinden zu erreichen. Zusätzlich teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen über die Vorteile und Anwendungen von Cannabinoiden in verschiedenen Publikationen und auf meinem Blog.